"Sache ist durch" Rhein-Neckar Löwen geben im Titelrennen auf

Die Rhein-Neckar Löwen geben auf: Nach der überraschenden 27:31-Niederlage bei der HSG Wetzlar hat der Tabellenzweite im Titelrennen gegen den deutschen Rekordmeister THW Kiel mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Nachsehen

Remis im Spitzenspiel zwischen THW Kiel und Rhein-Neckar Löwen
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THW Kiel - Rhein-Neckar Löwen 23:23

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Als die Rhein-Neckar Löwen nach der Blamage mit hängenden Köpfen vom Parkett schlichen, waren sich alle über die bitteren Konsequenzen im Klaren. "Es ist vorbei", sagte Trainer Nikolaj Jacobsen nach der überraschenden 27:31 (10:15)-Pleite bei der HSG Wetzlar lapidar, und auch Nationalmannschaftskapitän Uwe Gensheimer gab im Duell um die deutsche Handball-Meisterschaft mit Rekordchampion THW Kiel auf: "Jetzt ist die Sache durch."

Der Tabellenzweite liegt mit 53:9 Punkten zwei Zähler hinter Spitzenreiter Kiel (55:7), zudem ist die um 51 Treffer bessere Tordifferenz für die Zebras einen weiteren Zähler wert. Schon in der vergangenen Saison hatte Kiel die Löwen im engsten Meisterschaftrennen der Liga-Geschichte mit einem Vorsprung von nur zwei Treffern bezwungen.

Gegen Außenseiter Wetzlar leisteten sich die Gäste genau den Ausrutscher, den sie sich von ihrem Titelrivalen unlängst beim SC Magdeburg erhofft hatten - vergeblich. "Diese Niederlage sitzt tief. Bei uns haben zu viele Leistungsträger nicht zu ihrer Normalform gefunden", sagte Jacobsen.

Nicht zum ersten Mal passierte dies in dieser Saison ausgerechnet gegen vermeintliche Underdogs, drei ihrer vier Niederlagen kassierten die Löwen gegen krasse Außenseiter. Sie hatten zuvor bereits gegen den Bergischen HC und den HC Erlangen gepatzt sowie das Hinspiel gegen den THW verloren.

Den in der Bundesliga an diesem Wochenende spielfreien Kielern könnte der Patzer der Mannheimer für die Champions League einen zusätzlichen Schub verliehen haben. Im Kampf um die Qualifikation für das Final Four am 30./31. Mai in Köln müssen die Schleswig-Holsteiner am Sonntag (19.30 Uhr/Sky) gegen den ungarischen EHF-Pokalsieger Pick Szeged eine 29:31-Niederlage aus dem Hinspiel aufholen.

In Wetzlar wurde der Jacobsen-Truppe insbesondere die schwache Wurfquote von unter 50 Prozent zum Verhängnis. 4412 Zuschauer in der Rittal-Arena staunten überdies über die zahlreichen Fehler im Aufbauspiel. "Manchmal haben wir geradezu den Kopf verloren", sagte Gensheimer.

Als letztes großes Ziel bleibt der Mannschaft nach dem Achtelfinal-Aus in der Königsklasse gegen Szeged nur noch das deutsche Final Four am 8./9. Mai in Hamburg. "Es war von vornherein klar, dass der DHB-Pokal uns eine größere Titelchance bietet als die Meisterschaft", sagte Geschäftsführer Lars Lamade. Leicht wird es aber auch dort nicht. Die Löwen treffen im ersten Halbfinale am 9. Mai (14.00 Uhr/Sport1) auf Champions-League-Gewinner SG Flensburg-Handewitt.

(sid)
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