Kein Plan, keine Perspektive Tiger Woods sucht den Weg aus dem Loch

Tiger Woods ist ratlos. Der ehemalige Branchenführer weiß nach seinen Rückenoperationen immer noch nicht, wie es für ihn weitergeht.

The Open Championship: Tiger Woods erreicht neuen Tiefpunkt
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Tiger Woods erreicht neuen Tiefpunkt

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Kein Plan, keine Perspektive: Dauer-Patient Tiger Woods sucht verzweifelt den Weg aus dem mentalen Loch. Nach seinen beiden Rückenoperationen im September und Oktober tappt der überragende Golfer der vergangenen beiden Jahrzehnte immer noch im Dunkeln. "Wo ist das Licht am Ende des Tunnels? Ich weiß es nicht", sagte der 39-Jährige am Rande eines Turniers auf den Bahamas.

Wann er endlich wieder auf seine geliebten Grüns kann? "Ich habe keinen Zeitplan", gestand Woods. Die Ungewissheit über seine sportliche Zukunft nagt am Aushängeschild der Szene. Nicht zu wissen, wie es weitergeht, sei "der härteste Teil für mich", erklärte Woods. Es gebe "nichts, worauf ich mich freuen kann".

Rückhalt in diesen schweren Zeiten hätte ihm vielleicht die alpine Speed-Königin Lindsey Vonn geben können, die selbst immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat. Doch die fast dreijährige Beziehung mit der Weltcup-Rekordgewinnerin endete jäh im Mai, offiziell einvernehmlich. Aus dem Traumpaar des Sports wurden wieder zwei Solisten.

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Und so musste Woods seine Rückschläge wieder alleine verkraften. Bei einer Rücken-OP im September in Park City/Utah war ein kleines Bruchstück entfernt worden, das auf einen Nerv drückte. Im Oktober ließ er erneut einen Eingriff vornehmen, um die verbliebenen Beschwerden zu beseitigen. "Das ist anders als bei den anderen Operationen", sagte Woods: "Bei Nerven gibt es keinen Zeitplan."

Der Rücken ist die große Schwachstelle des Tigers. Bereits im März 2014 hatte sich Woods einem Eingriff unterzogen, danach kam er sportlich nie wieder so richtig auf die Beine. Sein letzter Turniersieg datiert vom 4. August 2013, als er bei der World Golf Championship in Akron/Ohio erfolgreich war.

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Für den Kalifornier ist die aktuelle Zwangspause eine "echte Geduldsprobe". Die Ärzte haben ihm verboten, zum Schläger zu greifen. "Damit es besser wird, darf ich nichts tun", erklärt Woods seine seelische Qual, "ich will wieder gegen diese Jungs antreten.
Ich vermisse es so sehr".

Und "diese Jungs" vermissen Woods. Nordirlands Star Rory McIlroy beispielweise schickte dem Rekonvaleszenten eine Grußbotschaft: "Ich wünsche meinem Idol und Freund eine schnelle Genesung. An Golf ohne ihn möchte ich nicht denken."

Daran möchte auch Woods keinen Gedanken verschwenden. Ein vorzeitiges Karriereende kommt daher für ihn auch nicht infrage. Denn Woods hat noch Ziele. Mit 79 Siegen auf der US-Tour fehlen ihm noch drei zum Rekord von Sam Snead. Noch vier Major-Siege, und Woods hätte auch die Legende Jack Nicklaus eingeholt. Allerdings liegt sein 14. und letzter Erfolg bereits mehr als sieben Jahre (US Open)
zurück.

Ein Einsatz im Jahr 2016 ist Tiger Woods aber garantiert. US-Ryder-Cup-Kapitän Davis Love III. berief Woods zu einem seiner Assistenten für das Duell gegen Europa vom 30. September bis 2. Oktober in Chaska/Minnesota. Doch Woods möchte an dem traditionellen Kontinentalvergleich lieber zum achten Mal als Spieler teilnehmen.
Wenn der Rücken hält...

(sid)
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