Wetterchaos bei British Open Spieth schimpft — Woods scheitert

St. Andrews · Erst machte den Organisatoren der British Open der Starkregen einen Strich durch den Terminplan, am Samstag war der Wind zu stark zum Spielen. Erstmals seit 1988 wird die Finalrunde am Montag ausgetragen. Ohne Tiger Woods, der am Cut scheiterte.

The Open Championship: Helfer befreien Platz  von Wassermassen
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Helfer befreien Platz der British Open von Wassermassen

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Ein heftiger Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 63 Stundenkilometern hat die Golfprofis bei der 144. British Open im schottischen St. Andrews gestoppt. Nach stundenlangen Wartezeiten wird die zweite Runde am Samstagabend zu Ende gespielt, die Finalrunde aber wurde auf Montag verlegt. Erst einmal, 1988 beim Sieg des Spaniers Seve Ballesteros in Lytham and St. Annes, gab es so eine lange Verzögerung.

Zwar gaben die Organisatoren am Samstagmorgen um 7 Uhr den Start frei, mussten aber nach einer halben Stunde wegen heftiger Böen abbrechen. Wie am verregneten Vortag der Ratinger Marcel Siem, wurde nun der führende Dustin Johnson (USA/neun Schläge unter Platzstandard) nach zwei Schlägen gestoppt.

Einige Spieler äußerten sich kritisch zum Kurz-Start auf dem Old Course am Morgen. "Wir hätten niemals starten dürfen", sagte der zweimalige Majorsieger Jordan Spieth nach der Unterbrechung nach 30 Minuten. Der 21-Jährige kann mit einem Sieg der erste Golfer nach Ben Hogan 1953 werden, der die ersten drei Prestige-Turniere in einem Jahr gewinnt. Dann würde er auch an dem verletzten Nordiren Rory McIlroy in der Weltrangliste auf Platz eins vorbeiziehen.

Woods scheitert am Cut

Tiger Woods verfehlte nach mehr als zehnstündiger Unterbrechung mit insgesamt 151 (76+75) Schlägen klar den Cut an der schottischen Küste. Damit schaffte der 14-malige Majorsieger erstmals in seiner Karriere zweimal nacheinander nicht den Sprung ins Wochenende bei den Prestige-Turnieren. Schon bei der US Open hatte er am Freitag die Koffer packen müssen.

Landsmann Dustin Johnson blieb auch nach dem Sturm an der Spitze: Er führt mit zehn unter Par auf dem Par-72-Kurs mit einem Schlag vor dem Briten Danny Willett das einzige europäische Major an. Der Weltranglisten-Zweite Spieth geht mit minus Fünf in den dritten Durchgang am Sonntag. Ein seltenes Hole in One gelang dem Briten Daniel Brooks unter dem Jubel der zahlreichen Zuschauer am elften Loch.

Marcel Siem musste wegen der Unterbrechung noch mit der Abreise warten - er lag bei plus eins nach zwei Durchgängen auf dem Par-72-Kurs, der Halbzeitcut lag am Ende beim Platzstandard, es reichte also knapp nicht.

Bernhard Langer (144 Schläge) lag dagegen gerade über der Cutlinie und vertrieb sich die Zeit mit seiner Familie. Sowohl Bruder Erwin als auch seine in Florida lebende Frau und drei seiner vier Kinder waren mitgereist. Der 57-Jährige hatte sich im vergangenen Jahr durch den Gewinn der Senior British Open qualifiziert und wird schon in der nächsten Woche das Major der Über-50-Jährigen in Sunningdale bei London spielen.

Auch Martin Kaymer (141) brachte am Freitag Durchgang zwei zu Ende und wartet auf die neuen Startzeiten nun erst für Sonntag. Der 30-Jährige aus Mettmann hofft noch auf eine Top-Ten-Platzierung beim einzigen europäischen Major, das noch nie ein Deutscher gewinnen konnte. Er triumphierte bei der PGA Championship (2010) und bei der US Open im vergangenen Jahr, Langer gewann zweimal das "Green Jacket" beim Masters in Augusta. Viele Profis vertrieben sich die Zeit beim Bummeln in dem kleinen Universitätsstädtchen.

Der Royal and Ancient Golf Club St. Andrews gab bekannt, dass die Zuschauer für Samstag ihre Tickets zu 60 Prozent erstattet bekommen. Eintrittskarten für Montag kosten nur zehn Pfund (14 Euro) - 70 Pfund preiswerter als zuvor.

(dpa)
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