British Open Kaymer muss Hoffnung auf Top-Platzierung begraben

Graues Mittelmaß statt Top-Ten-Chance: Irgendwie hatte Martin Kaymer diese Sache mit dem Moving Day falsch verstanden. Am "Tag der Bewegung", also der dritten Runde bei der 144. British Open, wollte auch Deutschlands Top-Golfer im Klassement nach vorne preschen.

Martin Kaymer: Deutschland bester Golfer
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Das ist Martin Kaymer

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Foto: AP/David Davies

Kaymer aber spielte am Sonntag bei nahezu optimalen Bedingungen nur eine 70 - und fiel im Tableau wegen der ganz starken Leistungen der Konkurrenz mit insgesamt 211 Schlägen vom 25. auf den 33. Platz zurück.

Dabei hätte der ehemalige Branchenführer aus Mettmann doch eigentlich nur bei seinem Flight-Partner Padraig Harrington spicken müssen. Auch der Ire, zweimaliger Open-Champion, belegte zur Halbzeit den 25. Rang. Anders als Kaymer aber präsentierte sich Harrington in glänzender Verfassung und ging als Fünfter ebenso wie der tagesbeste Australier Marc Leishman (64 Schläge/Platz sechs) auf Tuchfühlung zur Spitze.

Die Führung übernahmen mit insgesamt 204 Schlägen Louis Oosthuizen (Südafrika), Jason Day (Australien) und sensationell auch der 22 Jahre alte irische Amateur Paul Dunne. Der schwächelnde Halbzeitführende Dustin Johnson (USA/209 Schläge) fand sich am Sonntag nach einer indiskutablen 75, der zweitschlechtesten Runde des Tages, auf dem 18. Rang wieder.

Als "etwas frustrierend" bezeichnete Kaymer die Runde, auf der man "wirklich gut hätte scoren können", sagte er: "Ich habe die Bälle leider nicht nah genug an die Fahnen bekommen, deswegen habe ich mir nicht viele gute Birdie-Chancen erarbeiten können."

Seinen bislang besten Tag erwischte Topfavorit Jordan Spieth (USA), der mit einer 66 auf den vierten Platz vorrückte und beim dritten Major des Jahres nun als erster Jäger des Führungstrios den dritten Triumph vor Augen hat. Den Grand Slam mit Siegen bei den US Masters, den US Open, den British Open und der PGA Championship hat noch kein Golfer geschafft.

Seinen bislang besten Tag erwischte Topfavorit Jordan Spieth (USA), der mit einer 66 auf den vierten Platz vorrückte und als erster Jäger des Führungstrios beim dritten Major des Jahres nun den dritten Triumph vor Augen hat. Den Grand Slam mit Siegen bei den US Masters, den US Open, den British Open und der PGA Championship hat noch kein Golfer geschafft.

Eine ähnliche Aufholjagd wie Spieth hatte auch Kaymer ins Visier genommen, und tatsächlich begann der Deutsche seine Runde vielversprechend mit zwei Birdies auf den ersten drei Bahnen. Vor allem der Schlaggewinn am dritten Loch, wo er am Freitag noch ein Bogey notiert hatte, war ein Mutmacher. Auf dem kurzen fünften Par-5-Loch, das er im Turnierverlauf bislang immer mit vier Schlägen gemeistert hatte, benötigte der Rheinläner diesmal jedoch fünf Schläge - der anfängliche Schwung war also verflogen.

Eigentlich hätte am Sonntagabend bereits der Sieger des ältesten noch ausgespielten Turniers gekürt werden sollen. Da zunächst am Freitag die zweite Runde wegen Regens unterbrochen und schließlich wegen Dunkelheit abgebrochen worden war und am Samstag diese dann wegen starker Winde nur beendet wurde, verlängerte sich "The Open" zum zweiten Mal. 1988 war die Entscheidung über den Sieg auch erst am Montag gefallen.

Dass Altmeister Bernhard Langer (Anhausen) den Showdown um die begehrte Siegertrophäe "Claret Jug" noch vor Ort erleben wird, dürfte für den 57-Jährigen schon ein Erfolg sein. Mit den Besten kann der amtierende Senior Open Champion allerdings nicht mehr mithalten, was seine schwache 73 am Sonntag untermauerte. Mit 217 Schlägen wird Langer an Position 78 geführt und am Montag äußerst früh auf die Runde gehen.

(sid)
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