Sieg in Augusta ist nicht genug Jetzt will Jordan Spieth auf den Golf-Thron

Augusta · Als der "großartigste Tag" seines Lebens perfekt und der "wahnsinnige Traum" endlich Realität war, nahm Rekordmann Jordan Spieth den Golf-Thron ins Visier. "Mein ultimatives Ziel ist es, der Beste auf diesem Planeten zu werden. Es wird sehr schwer, aber jetzt bin ich schon einen großen Schritt weiter", sagte der 21-Jährige nach seinem souveränen Start-Ziel-Sieg beim 79. US Masters in Augusta/Georgia.

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Mit dem ersten Major-Triumph seiner noch jungen Karriere verbesserte sich Spieth in der Weltrangliste mit nun 9,15 Durchschnittspunkten zwar "nur" um zwei Positionen auf den zweiten Platz, der Abstand zum nordirischen Branchenprimus und Masters-Vierten Rory McIlroy (11,54) ist jedoch gewaltig geschrumpft. "Ich hoffe, dass wir in naher Zukunft ein paar Duelle haben werden und die Sache auskämpfen können", sagte Spieth forsch. Das Selbstvertrauen nach überragenden Tagen und Wochen war nicht zu überhören.

Schon unmittelbar vor dem Masters hatte Spieth seine fantastische Form mit zwei zweiten Plätzen und einem Sieg angedeutet. Seine Vorstellung in der Kathedrale des Golf war dann auch ein einziger Triumphzug: 28 Birdies - so viele wie noch niemand zuvor. 270 Schläge für 72 Löcher - so wenige wie vor ihm nur US-Superstar Tiger Woods 1997. "Es ist unglaublich, das ist das beste Gefühl, das ich jemals verspürte", sagte Spieth.

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Und seine Leistung hinterließ auch bei den Konkurrenten mächtig Eindruck. "Jordan spielte phänomenal", lobte Phil Mickelson, "unfassbar beeindruckend" resümierte McIlroy. Für den Engländer Justin Rose, der sich letztlich mit Mickelson den zweiten Platz teilte und am Schlusstag auf eine Aufholjagd gehofft hatte, war spätestens neun Löcher vor dem Ende die Sache erledigt. "Sobald man dachte, einen Bruch in seinem Spiel erkannt zu haben, packte er wieder einen unglaublichen Putt aus", sagte Rose.

Die Qualitäten auf den Grüns könnten auch in Zukunft die großen Trümpfe für Spieth sein, der neben dem begehrten grünen Jacket einen fetten Siegerscheck über 1,8 Millionen Dollar (etwa 1,7 Millionen Euro) erhielt. Selbstverständlich trifft der Texaner auch die Abschläge ganz gut - was die Schlaglänge und damit eine bessere Angriffsposition betrifft, steht er jedoch klar im Schatten von McIlroy. Und kein anderer Golfer ist für Spieth derzeit bekanntlich so interessant wie der Nordire.

"Rory hat vier Majors gewonnen, davon kann ich ja nur träumen. Und ich werde auch niemals so weit schlagen wie er, muss deshalb andere Dinge besonders gut machen", sagte Spieth: "Er ist ein unglaublicher Golfer und verkörpert die Spitzenposition in der Welt erstklassig." Noch. Denn vielleicht fallen genau diese Worte ja bald, wenn es um das Niveau von Spieth geht. Eine Wachablösung jedenfalls ist spätestens seit Sonntag wieder einen Tick realistischer.

(sid)
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