Masters in Augusta Woods wieder in der Kathedrale des Golf

Düsseldorf/Augusta · Am Donnerstag beginnt das Masters-Turnier im amerikanischen Augusta. Gespielt wird auf einer der berühmtesten Anlagen der Welt.

Lindsey Vonn überrascht Tiger Woods mit seinen Kindern
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Foto: ap, DP MG

Golf ist ein Sport, bei dem es auf Präzision ankommt. Wenn der Schläger auf den Ball trifft, muss der Winkel stimmen. Ein Grad zu viel oder zu wenig beim Abschlag kann die Flugbahn der Kugel verzerren. Und wenn der Ball aus wenigen Metern flach über den Rasen in Richtung Loch gespielt wird, darf sich der ungeschulte Beobachter zumindest fragen, warum die Weltstars des Golfs sich für diesen scheinbar so simplen Schlag so viel Zeit nehmen. Selbst bei den einfachen Schlägen zählt, wie genau und stark der Spieler den kleinen, weißen Ball trifft.

Tiger Woods, der weltweit immer noch bekannteste Golfer, war ein Meister darin, den richtigen Winkel zu treffen, dem Schläger den richtigen Schwung zu verpassen - bis eine Knieverletzung, die immer wieder aufbrach und immer wieder Operationen nötig machte, den fragilen Bewegungsapparat des Superstars ins Ungleichgewicht brachte - und damit auch seine Leistungen. Sein letzter Masters-Sieg liegt inzwischen zehn Jahre zurück. Und 2008 gewann er zuletzt eines der Major-Turniere, die US-Open. Woods arbeitete mit verschiedenen Trainern an seinem Spiel, seine alte sportliche Stärke erlangte der 14-malige Major-Turnier-Sieger seitdem aber nicht zurück.

Heute ist Woods 39 Jahre alt; und will es noch mal wissen. Obwohl er in der laufenden Saison auch wegen anhaltender Rückenprobleme erst 47 Löcher unter Wettkampfbedingungen geschlagen hat, wird Woods beim ersten von vier Masters-Turnieren in diesem Jahr in Augusta, das heute beginnt, auf den Platz zurückkehren. Der gefallene Held des Golfsports will es seinen Kritikern noch einmal beweisen und damit auch Spekulationen über das Karriereende ein Ende bereiten. Das hatten Fachleute nach den jüngsten Eindrücken bereits vorhergesagt.

Hinter Woods liegen nicht nur mehrere Verletzungen; er geriet außerdem 2009 mit seinem Affären-Skandal in die Schlagzeilen: Während seiner Ehe soll er mehrere Geliebte gehabt haben. Das Image des Lieblings der Massen bröckelte zusehends. Die vergangenen Jahre waren nicht einfach. In Augusta soll für ihn endlich wieder alles besser werden.

Optimale Bedingungen

Die Bedingungen dafür stimmen. Der Platz an der Magnolia Lane, auf dem einer der legendärsten Golfklubs der Welt, der Augusta National Golf Club, zu Hause ist, gilt wegen seiner Blumenpracht als einer der schönsten Plätze der Welt; einige nennen die Anlage die "Kathedrale des Golfsports". Woods triumphierte dort 1997, 2001, 2002 und 2005 - Augusta ist der Lieblingsplatz des "Tigers". In diesem Jahr wird er sich freilich kleinere Ziele gesteckt haben auf dem Platz mit der berühmten "Amen Corner", den Löchern elf, zwölf und 13.

Favorit in Augusta ist ohnehin nicht Woods, sondern der nordirische Weltranglistenerste Rory McIlroy, dem ein Sieg in Augusta noch nie gelungen ist. Entsprechend motiviert dürfte der 25-Jährige ans Werk gehen. Gewinnt er, wäre es sein fünfter Major-Erfolg.

Mit dabei sind in Georgia auch zwei Deutsche; Bernhard Langer, der das Turnier 1985 und 1993 gewonnen hat und in diesem Jahr bereits zum 32. Mal mitspielt. Und der ehemalige Weltranglistenerste Martin Kaymer aus Mettmann, der vor dem Turnier allerdings an seiner Form feilt. Dem derzeit besten deutschen Golfer werden in Augusta nicht die allergrößten Titelchancen eingeräumt.

(RP)
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