British Open der Golfer Woods erlebt nächstes Debakel

Tiger Woods findet nicht zu seiner alten Form zurück. Nach einer 76er Runde verließ der 39-Jährige gefrustet die Anlage in St. Andrews. Seine amerikanischen Landsleute Johnson mit 65 und Spieth mit 67 gaben deutlich bessere Vorstellungen ab. Auch Siem startete gut.

Gold: Tiger Woods im Porträt
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Foto: dpa, wo mr

Der amerikanische Golfstar Tiger Woods hat einen miserablen Start in die 144. British Open in St. Andrews erwischt. Der 39-Jährige spielte am Donnerstag eine 76er-Runde auf dem Par-72-Kurs an der schottischen Küste und muss um den Halbzeitcut bangen. Erst einmal ist der 14-malige Majorsieger bei 18 Starts am Freitag ausgeschieden. "Ich hoffe, die Bedingungen werden richtig hart, dann kann ich kämpfen und auf dem Leaderboard hochklettern", sagte Woods.

Nach dem Ende seines Durchgangs führte Landsmann Dustin Johnson mit 65 Schlägen. "Jeder weiß, dass das Wetter am Freitag und Samstag richtig schlecht werden soll. Da wollte ich einfach gut beginnen", meinte der Zweite der US Open. Der Weltranglisten-Zweite Jordan Spieth kam mit einer guten 67 ins Clubhaus. Der 21 Jahre alte Texaner kann nach dem Masters und der US Open als erster Spieler seit Ben Hogan 1953 das dritte Major in einem Jahr gewinnen.

Woods könnte als erster Profi nach 2000 und 2005 dreimal im Royal and Ancient Golf Club St. Andrews gewinnen, doch davon ist er weit entfernt. Schon der Start vor Hunderten von Fans misslang mit zwei Bogeys nacheinander komplett. Auf der ersten Bahn landete sein zweiter Schlag im Wassergraben - er selbst war fassungslos und versteckte sein Gesicht unter dem Cap. "Das war entmutigend, ich war ein wenig verärgert", gab er zu. Am zweiten Loch puttete er zu aggressiv, um das Par zu retten - der Ball umrundete die Lochkante und lief weiter. Nach fünf Bogeys gelang ihm an der 14. Bahn das einzige Birdie. So lag er ganz am Ende des Leaderboards.

Ganz gut lief es dagegen bei Spieth, den viele Amerikaner als Nachfolger von Woods ansehen. Ihm gelangen sieben Birdies, auf den zweiten neun Löchern leistete er sich mit dem aufkommenden Wind zwei Bogeys. Damit strafte er alle Kritiker Lügen, die seinen Turniersieg am Sonntag auf der PGA-Tour hinderlich für die Open einschätzten. Wenn sich der Shootingstar am Sonntag die "Claret Jug" (Silberkanne) holt, wird er den verletzten Nordiren Rory McIlroy von der Spitze der Weltrangliste verdrängen.

Auch Marcel Siem aus Ratingen kam gut in die Traditionsveranstaltung auf dem Old Course. Zwar fühlte er sich beim ersten Abschlag gestört, als auf der riesigen Anzeigetafel über den Tribünen geräuschvoll die Zahlen umsprangen. Mit einem guten zweiten Schlag ins Grün rettete der 35-Jährige das Par. Vor den Augen einiger Anhänger, die auf der Tribüne an der zweiten Bahn die deutsche Fahne hissten, spielte er sein erstes Birdie. Nach der halben Runde waren es drei.

Da waren die zweimaligen Majorsieger Martin Kaymer (Mettmann) und Bernhard Langer (Anhausen) gerade erst losgegangen. Bisher gewann kein Deutscher das einzige europäische Major. Der 57-jährige Langer zeigte schon auf den ersten sechs Bahnen mit vier Birdies, wie gut er diesen trickreichen Platz mit den enorm großen Puttingrüns kennt.

Einen furiosen Start erwischte der Schwede David Lingmerth, der auf den ersten neun Löchern den 29-Schläge-Rekord des Engländers Tony Jacklin von 1970 einstellte. Der 27-Jährige brauchte für 18 Löcher 69 Schläge.

(dpa)
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