British Open Kaymer beeindruckt zum Auftakt

Troon · Der deutsche Golf-Star Martin Kaymer hat mit einem Traumstart in die 145. British Open seine Ambitionen auf ein Topresultat untermauert. Auf dem anspruchsvollen Par-71-Kurs im schottischen Troon spielte Kaymer eine 66 und lag kurz vor Ende der ersten Runde auf dem zweiten Rang.

Martin Kaymer: Deutschland bester Golfer
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Das ist Martin Kaymer

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Foto: AP/David Davies

Nur der fünfmalige Majorsieger Phil Mickelson (USA) war mit einer 63 besser unterwegs, der Amerikaner stellte damit einen Platzrekord auf und verpasste nur knapp eine neue Major-Bestmarke. Gleichauf mit Kaymer lag zu diesem Zeitpunkt Patrick Reed aus den USA.

"Ich habe wenig Fehler gemacht, nur ein, zwei Fairways verfehlt und ein paar gute Putts eingelocht. Ich war nie wirklich in Gefahr auf dem Platz und habe mein Spiel sehr gut zusammengehalten", sagte der 31-jährige Kaymer, der am Donnerstag nahezu fehlerfrei spielte. Er leistete sich keinen Bogey, dafür gelangen ihm fünf Birdies. Kaymer ist beim ältesten noch ausgespielten Golf-Turnier der Welt der einzige deutsche Starter. 2010 holte er mit Rang sieben sein bislang bestes Ergebnis dort.

Mickelson vergab den neuen Major-Rekord von 62 Schlägen indes nur um Zentimeter, am letzten Loch verfehlte er knapp. "Es war eine der besten Runden, die ich jemals gespielt habe", sagte der 46-Jährige, "und trotzdem könnte ich jetzt eine Träne verdrücken."

Die "großen Vier" haben zum Start derweil Luft nach oben. Der Weltranglistenerste Jason Day (Australien) kam mit einer 73 ins Klubhaus und räumte ein, "noch viel Arbeit" vor sich zu haben. Jordan Spieth und US-Open-Champion Dustin Johnson (beide USA) spielten jeweils eine 71. Rory McIlroy (Nordirland), Gewinner von 2014, war mit einer 69 ebenfalls nicht zufrieden.

Kaymer war schon mit einiger Zuversicht an die schottische Westküste gereist. Vor wenigen Wochen hatte Deutschlands Top-Golfer schon einmal privat auf dem Royal Troon Golf Club geübt, der Platz gefalle ihm, sein Spiel dort sei gut, sagte er damals dem SID.

Noch viel wichtiger als diese lockere "Generalprobe" war allerdings Kaymers Leistungsaufschwung in den vergangenen Wochen. Lange Zeit hatten den Rheinländer Zweifel am eigenen Spiel geplagt, er haderte mit durchschnittlichen Ergebnissen. Doch pünktlich zur heißen Saisonphase kam der ehemalige Weltranglistenerste besser in Schwung. Drei der vergangenen fünf Turniere beendete Kaymer in den Top Ten, einmal sprang Platz 13 heraus.

Wie wohl er sich nun auf dem britischen Grün fühlte, zeigte sich auch am berüchtigten Par-3-Loch acht. 112 Meter kurz, flankiert von fünf tückischen Bunkern, schon einige Open-Träume sind hier geplatzt - Kaymer bewältigte es zum Auftakt mit zwei Schlägen.

"Die vergangenen Wochen waren sehr gut", hatte Kaymer noch vor dem Start in Schottland gesagt. Am Putten habe er zuletzt hart gearbeitet, das lange Spiel sei ohnehin "genau dort, wo ich es haben möchte". Früher oder später, so Kaymer daher, "wird es wieder für ganz vorne reichen." Am Donnerstag ließ er seinen Worten Taten folgen.

(old/sid)
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