Basketball in der NBA Das beste Basketballteam kommt aus Oakland

Cleveland · Die Golden State Warriors sichern sich nach 40 Jahren wieder den Titel in der NBA.

Golden State Warriors holen den NBA-Titel
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Golden State Warriors holen den NBA-Titel

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Foto: dpa, lws uw

Zehn Sekunden vor Spielende kapitulierte auch Clevelands Superstar LeBron James vor den Warriors um Stephen Curry. Beim Stand von 97:104 im sechsten NBA-Finale verließ er das Parkett der heimischen Arena. Nicht aber ohne zuvor Ausnahmespieler Curry und Coach Steve Kerr zum Titel zu gratulieren. Die One-Man-Show des 30-Jährigen (32 Punkte, 18 Rebounds) reichte am Ende nicht. Die Golden State Warriors aus Oakland (Kalifornien) setzten sich mit 105:97 durch und machten mit dem vierten Erfolg ihre erste Meisterschaft in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga seit 40 Jahren perfekt.

"Die Trophäe in den Händen zu halten, nach all der harten Arbeit die gesamte Saison über, ist etwas Spezielles", sagte Curry. Das Duell der Superstars entschied er vor allem auch deshalb für sich, weil er mehr Unterstützung von seinen Teamkollegen bekam. James war vor allem nach den Ausfällen von Kevin Love und Kyrie Irving (beide verletzt) auf sich allein gestellt. 18:31 Minuten saß James in der Finalserie auf der Bank, Cleveland erzielte nur sechs Körbe. Golden State überzeugte wie die gesamte Saison als Mannschaft.

Der zweimalige NBA-Champion James muss seinen großen Traum vom Titelgewinn in seinem Heimatstaat Ohio mindestens um ein Jahr verschieben. "Wir haben alles gegeben, aber wir hatten einfach nicht so viel Talent", fasste James die Serie zusammen. In seinen sechs Finals musste er zum vierten Mal dem Gegner den Meisterring überlassen. Wie schon 2011 im Finale mit Miami gegen Dirk Nowitzkis Dallas Mavericks fiel die Entscheidung im sechsten Spiel daheim. "Es ist egal, ob ich in Miami, Cleveland oder auf dem Mars spiele - du verlierst und bist enttäuscht", sagte James, der auf 32 Punkte und 18 Rebounds kam.

Die Fans hätten ihm als Trostpreis die Ehrung als wertvollster Spieler (MVP) der Finalserie gegönnt. Doch die Bill-Russell-Trophäe bekam überraschend Andre Iguodala, der gegen James hervorragende Defensivarbeit geleistet hatte und wie Curry auf 25 Punkte kam. Er ist der erste Finals-MVP der NBA-Geschichte, der kein Spiel der Vorrunde von Beginn absolviert hat. Warriors-Trainer Steve Kerr (49) musste den Olympiasieger sogar zu Saisonbeginn überreden, dass er als Bankspieler wertvoller für das Team ist.

Es war eine von so vielen richtigen Entscheidungen des Coaches, der in Beirut (Libanon) geboren wurde und aufwuchs und dort 1984 die Ermordung seines Vaters und Nahost-Experten Malcolm Kerr in den Wirren des Bürgerkrieges verkraften musste. Nach fünf Meisterschaften als Spieler mit den Chicago Bulls (drei) und den San Antonio Spurs (zwei) holte sich Steve Kerr nun die erste als Trainer. Das war zuletzt Pat Riley gelungen - 1982 mit den Los Angeles Lakers.

(SID)
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