2. Bundesliga Finanz-Krösus Leipzig startet in die Saison

Düsseldorf · Die Transfer-Ausgaben höher als beim Rest der Liga zusammen, "Fußball-Professor" Ralf Rangnick auf der Trainerbank und beim Meistertipp der Konkurrenz die klare Nummer eins: RB Leipzig kommt um die Favoritenrolle nicht herum. Der finanzstarke Brauseklub scheint in seinem zweiten Jahr im Unterhaus nur schwer zu stoppen, dahinter jedoch ist das Gedränge so dicht wie selten zuvor.

Ralf Rangnick – Nationaltrainer in Österreich
16 Bilder

Das ist Ralf Rangnick

16 Bilder
Foto: AFP/GLYN KIRK

"Natürlich wollen wir den Aufstieg gerne schaffen, am liebsten auch schon in diesem Jahr", sagte RB-Coach Rangnick. Der 57-Jährige machte die "Mission Bundesliga" in dieser Saison zur Chefsache und übernahm zusätzlich zum Amt des Sportdirektors auch den Posten des Trainers. Den Sprung in Liga eins "als Pflicht zu bezeichnen", empfinde er aber "respektlos und überheblich gegenüber den anderen Mannschaften".

Dennoch weiß auch Rangnick, dass sich sein Klub spätestens mit den Verpflichtungen der Junioren-Nationalspieler Davie Selke (Werder Bremen) und Willi Orban (1. FC Kaiserslautern) in die Pole-Position manövriert hat. Knapp 15 Millionen Euro hat Leipzig allein in diesem Sommer in neue Spieler investiert, rund fünf Millionen mehr als alle anderen Klubs zusammen. In einer Umfrage nannten zwölf der 18 Zweitliga-Trainer RB als ersten Anwärter auf den Aufstieg.

Hinter dem Finanz-Krösus aus Sachsen scheint das Rennen um den Aufstieg dafür offener denn je. Die Bundesliga-Absteiger SC Paderbon und SC Freiburg, dazu etliche Traditionsvereine wie der 1. FC Kaiserslautern, Fortuna Düsseldorf, Eintracht Braunschweig oder der 1. FC Nürnberg und nicht zuletzt Geheimtipps wie Union Berlin – der Kreis Kandidaten auf eine vordere Platzierung ist groß.

"Für die Spitzengruppe gibt es in der kommenden Saison zahlreiche Anwärter, da könnte ich jetzt die halbe Liga nennen", meint deshalb Kaiserslauterns Coach Kosta Runjaic. Der 44-Jährige gehört mit den Pfälzern, die am Freitag mit einem 3:1 bei Aufsteiger MSV Duisburg die neue Spielzeit gestartet waren, selbst zum breiten Feld der Leipzig-Jäger. Trotz einiger Abgänge wollen die Roten Teufel in dieser Spielzeit längeren Atem beweisen als im Vorjahr, als ihnen auf der Zielgeraden die Luft ausging.

Karlsruhe mit Wut im Bauch

Noch knapper scheiterte der Karlsruher SC, dem in der Relegation gegen Bundesliga-Dino Hamburger SV letztlich nur wenige Minuten zum Aufstieg fehlten. Mit ordentlich Wut im Bauch dürften die Badener auch in dieser Saison wieder zum Vorderfeld gehören, zumal sie in Reinhold Yabo (RB Salzburg) lediglich einen Leistungsträger ziehen lassen mussten.

Den beinahe traditionellen Ausverkauf muss dagegen das Absteiger-Duo aus Freiburg und Paderborn verkraften. Während die Breisgauer dabei ganz ihrer Klub-Philosophie treu bleiben und den personellen Aderlass vor allem mit Eigengewächsen kompensieren wollen, setzt Paderborn unter anderem auf Rückkehrer Nick Proschwitz. Der ehemalige Zweitliga-Torschützenkönig soll nach seinem mäßig erfolgreichen England-Abenteuer zu alter Treffsicherheit zurückfinden.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort