Transfers in der 2. Bundesliga Leipzig investiert 15 Millionen in den Aufstieg

Köln · RB Leipzig hat im Sommer mehr Geld investiert als alle anderen 17 Vereine der 2. Liga zusammen. Doch auch die anderen Vereine waren auf dem Transfermarkt sehr aktiv.

2. Bundesliga 15/16: Alle Transfers in der Übersicht
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Alle Transfers: die Übersicht

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Terrence Boyd kam wie einst Freddie Mercury im Hermelinmantel auf die Bühne - und die Fans von RB Leipzig übten schon mal. 6000 Zuschauer sangen mit dem US-Stürmer am Sonntag im Stadion die alte Queen-Hymne "We are the champions".

Noch war es nur die Karaoke-Party zur Saisoneröffnung, doch angesichts einer 15-Millionen-Einkaufstour könnte im kommenden Sommer die nächste Aufstiegsfeier in Leipzig steigen. Neuer Trainer, neue Investitionen, neue Euphorie - RB hat mehr investiert als seine 17 Konkurrenten in der 2. Fußball-Bundesliga zusammen.

Nicht nur mit der Verpflichtung von Werder Bremens Torjäger Davie Selke untermauerte der Klub sein Ziel. "Den Aufstieg als Pflicht zu bezeichnen, wäre respektlos der Konkurrenz gegenüber", sagte aber Ralf Rangnick, dessen Vertrag am Sonntag bis 2019 verlängert wurde.

Der 57-Jährige, der nach knapp vier Jahren Abstinenz auf die Trainerbank zurückkehrt, weiß, wie es geht. Bereits mit Hannover 96 (2002) und 1899 Hoffenheim (2008) gelang ihm der Bundesliga-Aufstieg. Der dritte Streich soll mit hochveranlagten Spielern gelingen.

Die in der Vorsaison mit nur 39 Treffern schwächelnde Offensive wurde fast komplett neu bestückt: Neben dem Königstransfer Selke (20) kamen Massimo Bruno, Nils Quaschner sowie Marcel Sabitzer (alle 21) von Red Bull Salzburg. Mit Yussuf Poulsen (21) bilden sie ein junges, extrem entwicklungsfähiges Gespann.

Auch auf anderen Positionen wurde namhaft nachgebessert. U21-Nationalspieler Willi Orban (22) war in Kaiserslautern Kapitän und Leistungsträger, Abwehrkollege Atinc Nukan (21) bei Besiktas Istanbul zeitweise Stammspieler. Der ungarische Torwart Peter Gulacsi (25) und der österreichische Mittelfeldspieler Stefan Ilsanker (26), Zugänge Nummer vier und fünf aus dem Stammsitz Salzburg, gelten schon fast als Routiniers. Dem russischen U18-Nationalspieler Dimitri Skopinzew gehört die Zukunft.

"Ich glaube, dass wir von der individuellen Qualität her eine bessere Mannschaft haben als im letzten Jahr", sagte Rangnick. Bereits im Sommer überließen die Roten Bullen nichts dem Zufall: Selke (U19) und Orban (U21) sagten ihre Teilnahme an der jeweiligen Europameisterschaft ihrer Altersklasse ab.

Absteiger SC Freiburg bleibt derweil seiner Philosophie treu. Trotz Transfereinnahmen von mehr als 20 Millionen Euro - unter anderem für Admir Mehmedi (Leverkusen) und Roman Bürki (Dortmund) - setzen die Breisgauer mit Ausnahme der kostspieligen Festverpflichtung von Nils Petersen (Bremen) auf talentierte Eigengewächse.

Während der Karlsruher SC nur im Angriff feinjustierte, um einen möglichen Verlust des Toptorjägers Rouwen Hennings abzufedern, setzen andere potenzielle Topteams auf Heimkehrer. So holte Absteiger SC Paderborn neben Marcel Ndjeng (zuletzt Hertha BSC) auch Nick Proschwitz (FC Brentford) zurück, der im Trikot der Ostwestfalen 2011/12 Torschützenkönig geworden war, in England aber scheiterte. Beim 1. FC Kaiserslautern werden große Hoffnungen in Daniel Halfar (zuletzt Köln) gesetzt, Fortuna Düsseldorf verpflichtete hauptsächlich erfahrene Spieler wie Didier Ya Konan oder Sercan Sararer.

Die Aufsteiger Arminia Bielefeld und MSV Duisburg geben ihren Spielern die Chance, sich in der 2. Bundesliga zu beweisen. Als eher moderat lassen sich die Veränderungen bei den zuletzt enttäuschenden FC St. Pauli und SpVgg Greuther Fürth bezeichnen. Wegen interner Querelen blieb auch der Umbruch bei 1860 München aus - noch. Denn das Transferfenster bleibt bis zum 31. August geöffnet.

(sid)
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