Duisburg - Kaiserslautern 1:3 MSV zahlt beim Zweitliga-Comeback Lehrgeld

Duisburg · Der Aufsteiger aus Duisburg erlebt einen bitteren Start in die Zweitligasaison. Bereits nach einer halben Stunde sind alle Hoffnungen auf einen Punktgewinn erledigt - am Ende siegen die Gäste aus der Pfalz 3:1.

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Die Vorfreude war nach zwei Jahren in den Niederungen der Dritten Liga beinahe greifbar. Bereits zwei Stunden vor dem Anpfiff, der das lange Warten der Fans auf die Rückkehr in die Zweite Bundesliga endgültig beendete, wurde die MSV-Arena geöffnet. Anhänger der "Zebras" waren zuvor gebeten worden, möglichst früh anzureisen, um ein Verkehrschaos zu vermeiden. Szenarien, mit denen man sich in Duisburg in den vergangenen zwei Spielzeiten nicht auseinandersetzen musste - oder durfte. Umso bitterer, dass der sportliche Verlauf des Abends aus Duisburger Sicht so gar nicht zur Euphorie passen wollte. Die Gäste vom 1. FC Kaiserslautern gewannen 3:1, und das ohne jede Frage verdient.

Im Vorfeld beschrieb Duisburgs Torhüter Michael Ratajczak das Aufeinandertreffen der beiden Traditionsklubs als "Knallerspiel". Schließlich seien die Pfälzer zweifelsohne Aufstiegsaspirant. Der MSV-Keeper sollte Recht behalten, denn in der 13. Minute musste der 31-Jährige bereits hinter sich greifen. Nach gutem Pass in die Spitze von Neuverpflichtung Daniel Halfar legte Mateusz Klich quer auf Stürmer Kacper Przybylko, der nur noch locker zur Führung einschieben musste.

Fünf Minuten später war der missglückte Start für den MSV perfekt. Der starke Offensivmann Jean Zimmer zog einfach mal ab, nachdem er zuvor die Abwehr überlaufen hatte. An der Torlinie erwischte Linksverteidiger Kevin Wolze den Ball unglücklich und lenkte den Ball in den eigenen Kasten, gefolgt von hilflosem Schulterzucken der Duisburger Abwehrreihe.

Makulatur, dass Trainer Gino Lettieri mit ähnlicher Aufstellung begonnen hatte wie beim Testspiel gegen den FC Porto am vergangenen Samstag. Lediglich der vom SC Freiburg ausgeliehene Tim Albutat rückte anstelle des am Sprunggelenk verletzten Enis Hajri ins zentrale Mittelfeld neben Martin Dausch. Auffällig: Auch gestern vertraute Lettieri den beiden Zugängen Thomas Bröker in der Offensive und Dustin Bomheuer in der Innenverteidigung. Das Vertrauen zahlte sich nicht aus. Wenige Sekunden nach einem groben Stellungsfehler von Innenverteidiger und Kapitän Branimir Bajic jubelten erneut die Gäste aus der Pfalz. Nach 30 Minuten war es wieder Przybylko, der den Ball sehenswert ins Tor zimmerte. In der 33. Minute brummte Gino Lettieri dem überforderten Dennis Grote die Höchststrafe auf und nahm ihn aus dem Spiel. Das so langersehnte Eröffnungsspiel nach der Rückkehr in die Zweite Bundesliga war mit 0:3 bereits zur Halbzeit entschieden.

Vor der Partie war Duisburg zu Hause gegen den FCK zehnmal in Folge ohne Niederlage. Diese Statistik ist nun Geschichte. Lautern zeigte den Gastgebern gleich im ersten Spiel die Grenzen auf. Dass die "Zebras" kämpfen müssen, um in der Liga zu bleiben, sollte nun klar sein - daran änderte auch Bajics Ehrentreffer nichts mehr. Die Gäste aus Kaiserslautern sind in dieser Verfassung jedoch kein Gradmesser für Lettieris Team. Das haben die Fans auch nicht erwartet, die trotz des Spielverlaufs ihre Truppe 90 Minuten nach vorne peitschten.

(RP)
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