MSV Duisburg Nicht konkurrenzfähig

Bochum · Der MSV Duisburg liefert beim 0:3 gegen den VfL Bochum eine desolate Vorstellung ab. In zwei Spielen der 2. Bundesliga hat das Lettieri-Team schon sechs Gegentore kassiert.

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Gertjan Verbeek hätte nicht entspannter seinen 53. Geburtstag feiern können. Der Trainer des VfL Bochum erhielt von seiner Mannschaft ein souveränes 3:0 über den Reviernachbarn MSV Duisburg als Geschenk. Simon Perthel (56.), dessen Schuss Duisburgs Thomas Meißner zur Führung ablenkte, Onur Bulut (68.) und Simon Terodde (84.) schnürten vor 23.542 Zuschauern das Dreier-Päckchen für den Coach. Der VfL richtet sich mit sechs Zählern oben in der Tabelle ein.

Für den Rückkehrer aus Duisburg erweist sich derweil das Motto des Aufstiegs-T-Shirts als Fehlgriff. "Einmal Hölle und zurück" steht auf dem Stück Stoff. Nach zwei Niederlagen zum Auftakt, sechs Gegentoren und für die Fans schwer anzuschauende Vorstellungen steht fest: Die Zebras befinden sich nach wie vor "in Teufels Küche".

Ein echtes Rezept, wie man im Alltag im vermeintlich heimischen Revier der Zweiten Liga konkurrenzfähig wird, hat Trainer Gino Lettieri noch nicht gefunden. Gegen Kaiserslautern beim 1:3 versuchte er es mit Freude am Offensivgeist. Seine Mannschaft wurde innerhalb von 28 Minuten dreimal ausgekontert. In Bochum setzte er mit einer Fünferkette auf die Defensive. Wieder setzte es drei Gegentreffer.

Lettieri schaute bei seinem Rückblick auf das Gute im Schlechten: "Wir haben in der ersten Halbzeit sehr kompakt gestanden." Er musste aber auch zugegeben, dass seine Mannschaft "die vielen erkämpften Bälle sehr schnell wieder hergegeben hat." Offensiv fand der MSV nicht statt, auch wenn Thomas Bröker von "Nadelstichen" sprach, die man immer wieder gesetzt habe. Gespürt hat der VfL diese Pikser sicher nicht. Eine wirkliche Torchance erspielte sich der MSV über 90 Minuten nicht.

Derweil bittet Coach Lettieri weiter um Zeit. Man ist halt neu und muss sich eingewöhnen. Wie dünn der Geduldsfaden bei ihm selbst geworden ist, lässt sich daran ablesen, dass er den gerade verpflichteten Australier James Holland in der zweiten Halbzeit brachte. Der Mittelfeldmann von Austria Wien sollte nach Wochen ohne echtes Mannschaftstraining behutsam an den Wettkampfalltag heran geführt werden. Und wie klein die Ansprüche inzwischen sind: Der Coach lobte ihn für zwei sehr gute Pässe.

Derweil ziehen neue Sorgen auf. Martin Dausch, ein Sechser mit Zweitliga-Erfahrung, muss sich heute einer Untersuchung wegen eines möglichen Meniskusschadens unterziehen. Die Verletztenliste des MSV ist ohnehin sehr lang.

Lettieris bescheidenes nächstes Ziel: Vor dem Pokalderby am kommenden Samstag gegen Schalke 04 will er erreichen, "dass die Köpfe wieder hoch gehen." Mehr ist derzeit nicht zu erreichen. Kleiner Hoffnungsschimmer: Schalkes Trainer André Breitenreiter hat erst im Oktober Geburtstag. Geschenke müssen also nicht vorbereitet werden.

(RP)
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