MSV Duisburg MSV-Torwart Ratajczak muss um Stammplatz bangen

Duisburg · Tore schießen, keine Gegentore bekommen. Der Sinn eines jeden Fußballspiels ist genau das, was Ilia Gruev seiner Mannschaft beibringen muss. Angesichts des letzten Tabellenplatzes in der 2. Liga, den wenigsten erzielten Treffern (15) und den meisten kassierten Toren (33) weiß der Trainer des MSV Duisburg, dass sich nach der Winterpause quasi alles ändern muss. "Wir haben uns eine Punktestrategie überlegt. Aber primär wichtig ist, dass wir permanent punkten. Es sind 15 Endspiele", sagt Gruev.

Das ist Michael Ratajczak
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Foto: Udo Kreikenbohm

Fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, acht auf den rettenden 15. Platz. Dem Auftakt mit den Partien bei Arminia Bielefeld am Montag (20.15 Uhr, live bei Sport1) und danach gegen Karlsruhe und in Fürth wird vorentscheidende Bedeutung beigemessen. "Wir müssen so schnell wie möglich den Abstand verkürzen. Die Psychologie spielt dabei eine große Rolle. Wir brauchen Selbstvertrauen und positive Stimmung, die ist auch jetzt da. Sie wird aber logischerweise noch besser, wenn sich der Punkteschnitt erhöht", sagt Gruev, der vor drei Monaten das Traineramt in Duisburg übernommen hat.

Viel Geld für Verstärkungen war nicht da. Dennoch verpflichtete der MSV drei Spieler. Interessant ist dabei vor allem die Personalie Seny Timothy Dieng. Der 21-Jährige kam von Grasshopper Zürich. Der senegalesische Torwart soll den Druck auf die etatmäßige Nummer eins, Michael Ratajczak, erhöhen. Der 33-Jährige strahlte in dieser Spielzeit nicht immer die nötige Sicherheit auf seine Vorderleute aus. Dieng überzeugte Gruev und Torwarttrainer Sven Beuckert bei drei Probetrainingseinheiten. Gruev erklärt vielsagend: "Ob Dieng am Ende Torhüter Nummer drei, zwei oder eins ist, kann man noch nicht sagen. Ich glaube aber, dass Ratajczak vorerst die Nummer eins bleibt." Vorerst. Sprich: Bei neuerlichen Unsicherheiten könnte Dieng eine Chance in der Startelf bekommen.

Neben Mittelfeldmann Baris Özbek, über den Gruev sagt, dass er spielerische Klasse besitze, man sich aber erst im Training einen Eindruck über den körperlichen Fitnesszustand machen müsse, holten die Duisburger den Portugiesen Tomané. Der Stürmer soll die Torflaute beheben. "Er kommt aus der ersten portugiesischen Liga und steht voll im Saft. Er kann uns sofort helfen", sagt Gruev. Im Testspiel gegen den VfL Bochum, das wegen Unwetters nach einer Halbzeit beim Stand von 1:0 für Duisburg abgebrochen werden musste, stürmte der 23-Jährige im neuen 4-4-2-System. "Mit Tomané und Kevin Scheidhauer als Doppelspitze haben wir viel Tempo und Aggressivität. Das ist auch wichtig für unser Spiel", erläutert Gruev, der aber je nach Gegner auch das in der Hinrunde verwendete 42-3-1 einsetzen will.

Systemunabhängig ist der Klassenerhalt das große Ziel. Wie wahrscheinlich das Erreichen ist? "Prozente? Ich bin kein Mathematiker. Wir wollen die Situation kontrollieren und am Ende nicht auf die Ergebnisse der anderen angewiesen sein", sagt der Bulgare. Klappt es nicht, dürfte Gruev Regie beim Neuaufbau führen. Sein Vertrag läuft bis 2017 - auch bei einem Abstieg.

(erer)
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