Düsseldorf - Lautern 0:0 Fortunas Sturmlust wird nicht belohnt

Düsseldorf (RP). Die Düsseldorfer steigerten sich gegen den Spitzenreiter der 2. Fußball-Bundesliga, den 1. FC Kaiserslautern, nach der Pause erheblich. Das Tor, das die Aufstiegshoffnungen genährt hätte, fiel jedoch nicht.

Lautern-Spiel: Fortunen in der Einzelkritik
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Stolze 26 Spieltage lang ist es Zweitliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf gelungen, den Traum vom Durchmarsch in die Erste Fußball-Bundesliga am Leben zu halten. Nach der 27. Runde hat vermutlich der langsame Abschied von diesem Traum begonnen. Zwar war das 0:0 gegen Tabellenführer 1. FC Kaiserslautern aller Ehren wert — um weiter ganz oben mitmischen zu können, war es indes wohl zu wenig. Sieben Punkte Rückstand auf den Dritten FC St.Pauli scheinen zu viel bei nur noch sieben ausstehenden Begegnungen.

Gleich drei hohe Kirchenmänner verfolgten gestern die Partie in der Düsseldorfer Arena: Nikolaus Schneider, amtierender Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, Prälat Gerd Bachner, stellvertretender Generalvikar des Erzbistums Köln, sowie Rolf Krebs, Leiter des Evangelischen Büros NRW. Der bekennende Fan Schneider unterzeichnete sogar gleich einen Mitgliedsantrag bei Fortuna — viel geistlicher Beistand also für den Aufsteiger.

Zwingend nötig schien er vor dem Anpfiff nicht, denn trotz der souveränen Tabellenführung der Lauterer waren die Gastgeber mit großer Vorfreude ans Werk gegangen. "Das sind herrliche Spiele, die wir jetzt vor der Brust haben", sagte Trainer Norbert Meier, der die nächste Heimaufgabe gegen den FC St. Pauli gleich mit einbezog. Er forderte allerdings von seinen Schützlingen mehr Konzentration bei ihrer großen Schwäche, den gegnerischen Standardsituationen, ein. "Da müssen wir einfach robuster und rigoroser sein."

Auf dem Platz waren es dann jedoch weniger die Szenen mit dem ruhenden Ball, die Fortuna zu schaffen machten. Im Gegenteil: Die Pfälzer ließen das Spielgerät häufig in einem Tempo laufen, das eine Spur zu hoch für das Meier-Team war — zumindest gestern in der ersten Hälfte. Die Düsseldorfer setzten viel Kampf und Einsatzwillen dagegen, mussten sich aber zumeist auf das Reagieren beschränken. Mit Ausnahme der 40. Minute: Da musste FCK-Kapitän Martin Amedick nach einer Hereingabe von Martin Harnik in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Torsten Oehrl klären. Derlei klare Chancen hatte Lautern bei aller Feldüberlegenheit nicht zu bieten.

Diese Szene machte offensichtlich Mut, denn nach dem Wechsel waren die Kräfteverhältnisse längst nicht mehr so klar verteilt. Fortuna setzte nun eigene Akzente, während die Mannschaft von Trainer Marco Kurz immer mehr Gefallen an einer Punkteteilung zu finden schien. Für den ganz großen Coup, der beim 2:0-Sieg im Hinspiel noch gelungen war, fehlten den Hausherren aber die zündenden Ideen und ein wenig die Durchschlagskraft. Nicht zuletzt auch das Glück, als Jiri Bilek einen Schuss von Harnik von der Linie putzte. Zu drei Vierteln war der Ball drin — das reicht den Regeln nach aber nicht.

Die Düsseldorfer konnten sich immerhin damit trösten, dass ihre fantastische Heimserie erhalten blieb. Seit 338 Tagen sind sie in ihrer Arena nun schon ohne Niederlage. Bleibt das auch nach dem Pauli-Match so, ist das Jahr beinahe voll.

Statistik

Düsseldorf: Ratajczak - Weber, Langeneke, Anderson, van den Bergh - Fink, Lambertz, Christ (82. Zoundi), Costa - Oehrl (88. Bulykin), Harnik. - Trainer: Meier

Kaiserslautern: Sippel - Dick, Rodnei, Amedick, Bugera - Steinhöfer (85. Ilicevic), Bilek (89. Hornig), Mandjeck, Sam - Jendrisek, Nemec (59. Lakic). - Trainer: Kurz

Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)

Tore: Fehlanzeige

Zuschauer: 35.100

Rote Karten: keine

Gelb-Rote Karten: keine

Gelbe Karten: van den Bergh, Lambertz (5/1) - Mandjeck (5/3), Jendrisek (5/1), Lakic (2)

(RP)
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