Ehemaliger DFB-Präsident Niersbach legt Berufung gegen Sperre ein

Frankfurt/Main · Der frühere DFB-Präsident Wolfgang Niersbach setzt sich wie erwartet juristisch gegen seine einjährige Sperre zur Wehr. Der am Montag von der Ethik-Kommission des Weltverbands Fifa sanktionierte Ex-Boss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bestätigte einen Bericht der "Bild" und teilte auf SID-Anfrage mit, "nach Beratung mit meinen Anwälten Berufung einlegen" zu wollen, um "allein schon die schriftliche Begründung für das Urteil zu erhalten."

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Foto: dpa

Die Fifa-Ethiker hatten Niersbach (65) am Montag gesperrt, weil er die Sommermärchen-Affäre erst intern regeln wollte. Das stellt einen Verstoß gegen Artikel 18 des Ethik-Codes der Fifa (Anzeige- sowie Mitwirkungs- und Rechenschaftspflicht) dar. "Ich kann nur wiederholen, dass ich das Urteil für überzogen halte, und bin es mir deshalb auch selber schuldig, dagegen anzugehen", sagte Niersbach. Mit Reinhard Grindel, seinem Nachfolger beim DFB, habe Niersbach bereits telefoniert und den Verband "über diese Vorgehensweise informiert."

Wegen der Sperre hatte Niersbach seine Posten im Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (Uefa) und im Fifa-Council aufgeben müssen. Kleine Hoffnungen auf zumindest eine Verkürzung der Sperre darf sich Niersbach durch Erfahrungen der Vergangenheit durchaus machen.

Die Berufungskommission der Fifa beispielsweise, wo der Einspruch zunächst verhandelt wird, verkürzte bereits die Sanktion des früheren Fifa-Generalsekretärs Jerome Valcke von zwölf auf zehn Jahre. Der ebenfalls gesperrte Ex-Uefa-Chef Michel Platini erreichte vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS in letzter Instanz eine Reduzierung der Sperre von sechs auf vier Jahre.

(sid)
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