Pressestimmen zur WM-Auslosung Russland jubelt - "Albtraum" für DFB-Gegner Schweden

Moskau · Während sich die Presse im WM-Gastgeberland Russland nach der Auslosung erleichtert zeigt, sieht die Gefühlslage in der Heimat der deutschen WM-Gegner ganz anders aus.

WM 2018: Pressestimmen zur WM-Auslosung in Moskau
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Pressestimmen zur WM-Auslosung

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Foto: afp

Die schwedische Zeitung "Aftonbladet" schrieb von einer "Albtraumgruppe für die schwedischen Fans. Schwere Gegner, der Weltmeister Deutschland, und lange Wege." Schweden bestreitet sein zweites Gruppenspiel gegen Deutschland in Sotschi am Schwarzen Meer. Zum Auftakt trifft Schweden in Nischni Nowgorod, rund 400 Kilometer östlich von Moskau, auf Südkorea. Zum Abschluss müssen die Skandinavier weit im Osten in Jekaterinburg gegen Mexiko antreten. Der "Expressen" titelte kurz und knapp: "Todesgruppe!"

In Mexiko, am 17. Juni Auftaktgegner des DFB-Teams im Moskauer Luschniki-Stadion, waren sich die Medien nicht ganz einig. "El Universal" sieht die Mexikaner trotz Deutschland vor einer "lösbaren Aufgabe". "La Cronica de Hoy" meint dagegen: "Es wird kompliziert: Mexiko in der Deutschland-Gruppe. Maradona zieht schwierige Gegner."

Ganz anders die Stimmungslage im WM-Gastgeberland, die russische Presse freute sich über das Losglück der Sbornaja. "Glück gehabt!", titelte das Moskauer Boulevardblatt "Komsomolskaja Prawda" am Samstag und schrieb: "Aus dieser Gruppe müssen wir weiterkommen".

Saudi-Arabien, Ägypten und Uruguay - diese als leicht eingestufte Gegner in der Gruppe A waren dem russischen Team am Vorabend im Kreml zugelost worden. Mit der Partie Russland gegen Saudi-Arabien wird am 14. Juni im Luschniki-Stadion die WM eröffnet.

In den vergangenen Monaten hatte es Befürchtungen gegeben, dass die russische Mannschaft vor heimischem Publikum die Gruppenphase nicht überstehen könnte. Doch diese Bedenken scheinen weggeblasen zu sein. "Wir wollen keinen Gegner kränken", schrieb die Zeitung "Moskowski Komsomolez". "Doch wir sagen es direkt: Aus dieser Gruppe nicht weiterzukommen, kann Russland sich nicht leisten."

Das Fachblatt der russischen Fußballfans, der "Sport Express", warnte indes davor, sich zu sehr in Sicherheit zu wiegen: "Man muss sich anstrengen, um die Gruppenphase zu überstehen." Die Sbornaja tue sich schwer gegen Mannschaften, die ein Spiel vor allem verhinderten. Da spiele Ägypten ähnlich wie der Iran, gegen den Russland im Oktober ein mühevolles 1:1 erzielt hatte.

Bei den als Mitfavoriten gehandelten Franzosen und Spaniern wurde die Auslosung mit Erleichterung aufgenommen. "Die Hand Gottes! Maradona schenkt Frankreich Peru. Die Kopfschmerzen können warten", schrieb die französische Sporttageszeitung "L'Equipe". "Le Figaro" hat dagegen schon die K.o.-Runde im Blick. "Argentinien, Portugal, Brasilien, was kommt auf Les Bleus zu?" In Spanien befand die "Marca": "Es hätte schlimmer kommen können. Weder Portugal, noch Iran oder Marokko verbreiten Angst."

(areh/dpa)
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