TV-Kritik "Südländer-Kommentar": Steffen Simon erntet Shitstorm

Düsseldorf · - mit diesem Spruch zum Spiel Iran gegen Nigeria hat sich Steffen Simon viel Kritik eingefangen. Auch noch einen Tag nach dem Spiel schlägt dem ARD-Kommentator in den sozialen Netzwerken eine Welle der Empörung entgegen.

So spottet das Netz über Steffen Simon
Infos

So spottet das Netz über Steffen Simon

Infos
Foto: ddp, ddp

Von "Salon-Rassismus" und "Menschenverachtung" ist die Rede.

Nach der 4:0-Gala der deutschen Nationalmannschaft gegen Portugal wurden Fußball-Feinschmecker ganz schnell wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. Iran gegen Nigeria. Gruselkick. Langweiler. Oder schlicht das bislang schlechteste Vorrundenspiel dieser WM. Die Zuschauer bei Laune und vom drohenden Tiefschlaf abzuhalten, war für ARD-Kommentator Steffen Simon die große Herausforderung.

Das ging jedoch in die Hose. Oder auch nicht. In der 39. Minute bediente sich Simon nämlich eines Hallo-Wach-Spruchs, der bewies: Es waren tatsächlich noch nicht alle Fußball-Fans weggedämmert. Simons beiläufiger Kommentar "Die Iraner, das sind Südländer, da ist nicht alles perfekt organisiert", löste in den sozialen Netzwerken prompt einen Shitstorm aus.

WM 2018: Die zehn WM-Spiele mit den besten TV-Quoten
12 Bilder

Die zehn WM-Spiele mit den besten TV-Quoten

12 Bilder
Foto: imago/BildFunkMV/Norbert Fellechner

"Arroganz hat einen Namen" war noch die netteste Umschreibung des verbalen Fauxpas. Simon wurde Rassismus unterstellt, er sei menschenverachtend. Weiter ging es schließlich mit "dämlich", "skandalös", "Salon-Rassismus" oder "Klischee-Scheiße". Twitter-User Boldtsplatz verpackte seine Wut so: "Die Bahn hat wieder 5 Min. Verspätung. Miese Orga. Wahrscheinlich alles Südländer, was?"

Die ARD hatte allerdings noch während des Spiels via Twitter reagiert und geschrieben: "Zur Kritik an Steffen Simon: Wir haben sie direkt an ihn weitergegeben. Es tut uns leid, wenn die Aussage für Verärgerung gesorgt hat."

Simon erreichte der Shitstorm noch im Stadion, der ARD-Mann ruderte zu Beginn der zweiten Halbzeit zurück und lieferte eine Erklärung für das Fettnäpfchen. "Ich habe etwas politisch Unkorrektes gesagt. Nämlich dass sie halt Südländer sind und deshalb manchmal etwas schlecht organisiert. Damit wollte ich keinem Südländer auf die Füße treten, sondern hab lediglich DIE Iraner zitiert, die mir bei der Vorbereitung auf diesen Auftritt ihrer Nationalmannschaft geholfen haben."

Besser wurde es dadurch aber nicht, der Shitstorm zieht sich weiter durch das Netz. Kritische Stimmen dazu gibt es allerdings auch. "Die hypermoralischen Tugendwächter politischer Korrektheit treiben nach @FrankBuschmann die nächste Sau durch's Dorf. Dumm. #steffensimon", schrieb Joker2484.

(are)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort