Zuschauer sitzen draußen Russisches WM-Stadion bekommt seltsame Tribüne
Jekaterinburg · Um die Arena in Jekaterinburg für den Zuschauerandrang bei der WM 2018 fit zu machen, greifen die Architekten zu einer eher ungewöhnlichen Maßnahme: Zwei Tribünen stehen außerhalb des eigentlichen Stadionrunds.
Die Vorbereitungen für die WM im kommenden Jahr in Russland laufen auf Hochtouren. Neun Stadien werden neugebaut, drei weitere werden für den erwartet großen Zuschauerandrang umgerüstet. Zur wohl ungewöhnlichsten Maßnahme greifen dabei die Architekten in Jekaterinburg. Weil das dortige Zentralstadion bislang nur rund 27.000 Fans fassen konnte, wird die Kapazität auf künftig 35.696 Zuschauer erhöht – mit zwei provisorischen Tribünen, die außerhalb der Arena angebracht werden.
Der Grund für die nicht gerade alltägliche Maßnahme liegt wohl beim FC Ural, der seine Heimspiele im Zentralstadion austrägt, und das auch nach der Weltmeisterschaft tun soll. Das Problem: Die Spiele des russischen Erstligisten besuchen im Schnitt weitaus weniger als die bald möglichen rund 35.000 Zuschauer. Deshalb soll die Kapazität nach dem Turnier im kommenden Sommer wieder verringert werden.
Für die Zuschauer wird sich während der WM ein erstaunliches, wenn nicht gar beunruhigendes Bild ergeben: Für die beiden Tribünen wurde die ursprüngliche Fassade des 1953 erbauten Stadions hinter beiden Toren durchbrochen und je eine Tribünenerweiterung angebracht – gestützt lediglich von Stahlrohren.
Im umgebauten Zentralstadion sollen während der WM vier Gruppenspiele stattfinden. WM-Besucher könnte dabei – neben dem Gefühl, außerhalb des Stadions zu sitzen - ein weiteres für ein WM-Stadion ungewöhnliches Gefühl erwarten. Die Zusatztribünen nämlich werden nicht überdacht sein – die Fans könnten also am Ende wortwörtlich im Regen sitzen.