DFB-Team bei der WM in Brasilien Botschafter eines ganzen Landes — Gauchos hin oder her

Meinung | Düsseldorf · Die WM 2014 ist mit dem triumphalen Empfang der deutschen Nationalmannschaft in Berlin nun endgültig Geschichte. Es war das erhoffte Großereignis, das DFB-Team zeigte sich dabei als Botschafter – auch wenn das nicht jeder nach dem "Gaucho-Auftritt" wahrhaben möchte.

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Foto: dpa, ag kno

Die WM 2014 ist mit dem triumphalen Empfang der deutschen Nationalmannschaft in Berlin nun endgültig Geschichte. Es war das erhoffte Großereignis, das DFB-Team zeigte sich dabei als Botschafter — auch wenn das nicht jeder nach dem "Gaucho-Auftritt" wahrhaben möchte.

Fußball ist mehr als ein Spiel. Diese Binse ist oft genug vorgetragen worden. Diese Weltmeisterschaft hat dies wieder einmal im Guten wie im Schlechten deutlich gemacht.

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Zu den Schattenseiten gehören die Knebelverträge der Fifa, die ein Gastgeberland zu Milliardenausgaben in unsinnige Infrastruktur­-Tempel zwingen. Korruption, Ticketbetrug, Eitelkeiten und Kämpfe zwischen den Funktionären, auch das hat mit der Fröhlichkeit, die weltweit Kinder entwickeln, wenn sie das erste Mal gegen einen Ball treten, nur noch wenig zu tun.

Man muss es so sagen: Trotz Fifa hat die Faszination Fußball überlebt. Diese Sportart verbindet die Welt stärker als es die Vereinten Nationen je können werden. Es bleibt das einzige globale Kollektivereignis.

Was für ein Glück für Deutschland, dass dieses Team Weltmeister geworden ist. Denn die Müllers, Schweinsteigers und Özils eignen sich mit ihrer bodenständigen Art, ihrer Fairness auf und abseits des Platzes und dieser fast kindlichen, jedenfalls immer authentischen Fröhlichkeit und Leidenschaft bestens als Botschafter einer selbstbewussten, aber nicht überheblichen deutschen Nation.

Mit dem Auftritt in Berlin vollzogen "Jogis Jungs" ihre Wandlung zu den neuen Botschaftern eines ganzen Landes. Der kleine tänzerische Seitenhieb der siegestrunkenen Fußballer gegen die Finalgegner aus Argentinien ist da nicht der Rede wert.

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