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WM-Affäre Deutsches OK zahlte offenbar auf dubioses Warner-Konto

Frankfurt/Main · In der WM-Affäre hat das Fachmagazin "Kicker" einen weiteren möglicherweise fragwürdigen Zahlungsverkehr zwischen dem deutschen Organisationskomitee (OK) und dem früheren Fifa-Funktionär Jack Warner ans Licht gebracht.

Das ist Jack Warner
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Foto: dpa

Die Recherchen stützen sich auf die Anklageschrift der US-Staatsanwaltschaft gegen den wegen Korruption mittlerweile lebenslang gesperrten langjährigen Chef des nord- und mittelamerikanischen Verbandes CONCACAF.

Danach soll das deutsche WM-OK im Jahr 2007 einen Betrag von 56.469 Euro auf ein Konto in Warners Heimat Trinidad und Tobago überwiesen haben. Hintergrund dieser Zahlung: Der Fußball-Verband des Karibikstaates hatte vor der Weltmeisterschaft 2006 insgesamt 946 Eintrittskarten für mehrere WM-Spiele an das Ticketbüro der Fifa zurückgegeben. Diese Karten wurden an das OK weitergeleitet, damit sie in Deutschland in den freien Verkauf gehen konnten.

Die Deutschen sollten dem Verband von Trinidad und Tobago den Preis für die Tickets ganz normal erstatten, merkwürdig an diesem Vorgang ist laut "Kicker" allerdings: Das Konto mit dem Namen "LOC Germany" war nicht beim Nationalverband angesiedelt, sondern bei einer Firma mit Sitz in einer Außenstelle der CONCACAF in der Hauptstadt Port of Spain. Warner hatte laut Anklageschrift Zugriff auf dieses Konto. Eine Möglichkeit ist dem Bericht zufolge, dass der frühere Fifa-Vize in mehreren Tranchen Bestechungsgelder erhalten hat.

Das OK-Mitglied Horst R. Schmidt nannte das am Montag eine "nicht zulässige Interpretation. Damals war das für uns ein ganz normaler Vorgang, weil wir dieses Konto von der Firma genannt bekommen haben, die damals das Ticketbüro der Fifa betrieb", sagte der frühere DFB-Generalsekretär. "Aus heutiger Sicht ist das ein ungewöhnlicher Bezug, das gebe ich zu. Aber für uns war das damals eine ganz normale Abwicklung mit der Ticketabteilung."

Zwischen Warner und dem DFB ist bereits im November ein brisanter Vertragsentwurf aus dem Jahr 2000 bekannt geworden. Er ist auf einen Tag kurz vor der WM-Vergabe datiert und sollte dem korrupten Funktionär unter anderem WM-Tickets der teuersten Kategorie sichern, die damals einen Weiterverkaufswert von mehreren hunderttausend Dollar hatten. Nach dem Untersuchungsbericht der Wirtschaftskanzlei Freshfields ist dieser Vertrag aber nur in Teilen umgesetzt worden.

(dpa)
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