Confed Cup Löw nominiert Stindl und fünf weitere Neulinge

Frankfurt/Main · Mit sechs Neulingen, darunter Borussia-Kapitän Lars Stindl, tritt die deutsche Nationalmannschaft beim Confed Cup in Russland an. Marco Reus steht wie erwartet nicht im Kader.

Joachim Löw: Alle Debütanten im Nationalteam im Überblick
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Das sind Joachim Löws Debütanten

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Foto: AFP/ANNE-CHRISTINE POUJOULAT

Joachim Löw macht aus der WM-Generalprobe ein Mega-Experiment. Mit sechs Neulingen, tritt die deutsche Nationalmannschaft beim Confederations Cup in Russland an. Der Bundestrainer nominierte am Mittwoch neben Stindl erstmals auch Sandro Wagner (Hoffenheim), Marvin Plattenhardt (Hertha), Kerem Demirbay (Hoffenheim), Amin Younes (Amsterdam) und Diego Demme (Leipzig) für das Turnier vom 17. Juni bis 2. Juli.

"Sandro Wagner hat eine andere Art und Weise zu spielen", erklärte Löw seine überraschendste Entscheidung. Der Hoffenheimer bringe "eine besondere Note" in das Geschehen: "Er hat in den letzten zwei Jahren in der Bundesliga viele Tore erzielt." Auch Torhüter Kevin Trapp von Paris Saint-Germain hat noch kein Länderspiel bestritten, war aber im A-Aufgebot bereits dabei.

"Das ist ein Sommer mit besonderen Herausforderungen", sagte Löw bei der Bekanntgabe seines Aufgebots in der DFB-Zentrale. Zahlreiche etablierte Kräfte bekommen eine Pause. Im "Perspektivkader" für den Konföderationen Pokal stehen in Matthias Ginter, Julian Draxler und Shkodran Mustafi nur noch drei Weltmeister. Nicht im Aufgebot sind der Dortmunder Marco Reus und der Wolfsburger Mario Gomez. Auch ein Comeback des Bremers Max Kruse im DFB-Team wird es nicht geben.

Auftakt gegen Australien

"Der Confed Cup ist eine Zwischenstation, wo wir unsere Erfahrungen machen", sagte Löw und betonte nochmals: "Über allem stehen die WM 2018 und der Weg nach Moskau. Die WM ist das allergrößte Turnier." Das stark veränderte Löw-Team wird in der Gruppe B zunächst am 19.
Juni in Sotschi gegen Australien antreten. Drei Tage später folgt die Partie in Kasan gegen Chile. Am 25. Juni ist wieder in Sotschi Afrikameister Kamerun der Kontrahent.

"Wir werden uns ab 4. Juni genauso professionell vorbereiten, wie wir das immer vor den Turnieren wie EM und WM getan habe", versprach Löw. Das Fehlen zahlreicher deutscher Stars dürfte beim WM-Gastgeber Russland und dem Weltverband Fifa allerdings auf wenig Gegenliebe stoßen. Löw musste zusammen mit U21-Coach Stefan Kuntz abwägen, welches Talent besser den Confed Cup oder die praktisch zeitgleich vom 16. bis 30. Juni laufende U21-Europameisterschaft spielen sollte. "Die perfekte Lösung gibt es jetzt nicht. Es gibt Spieler, die hätten beiden Mannschaften gut getan", sagte Löw.

Unter anderen werden der Leipziger Timo Werner, die Leverkusener Benjamin Henrichs und Julian Brandt sowie der Schalker Leon Goretzka das Turnier in vier russischen Städten bestreiten. Vom FC Bayern ist lediglich Joshua Kimmich nominiert worden. Allerdings zählen auch die Noch-Hoffenheimer Niklas Süle und Sebastian Rudy, die zur neuen Saison nach München wechseln, zum 23-köpfigen Kader.

Exakt einen Monat vor dem Eröffnungsspiel des Konföderationen-Pokals gegen Neuseeland machte Löw seine Ankündigung wahr, auf seine stark belasteten Stars zu verzichten. Die Weltmeister Toni Kroos, Sami Khedira, Mats Hummels, Thomas Müller, Jérôme Boateng und Mesut Özil bekommen einen langen Urlaub, um gut erholt und voller Energie in die WM-Saison gehen zu können. Auch der 27 Jahre alte Reus fehlt. Wegen Verletzungen sind zudem Kapitän Manuel Neuer (Fußbruch), Mario Götze (Stoffwechselerkrankung), Ilkay Gündogan (Kreuzbandriss), Julian Weigl (Sprunggelenksbruch) und Benedikt Höwedes, der am Mittwoch an der Leiste operiert wurde.

Acht Nationen nehmen an dem Turnier ein Jahr vor der WM-Endrunde in Russland teil. In der Gruppe A spielen WM-Gastgeber Russland, Europameister Portugal sowie Mexiko und Neuseeland. Der Gruppenerste und -zweite ziehen in das Halbfinale ein. Die U21-Junioren des DFB spielen bei der Europameisterschaft in Polen zunächst in der Vorrunde gegen Tschechien (18. Juni), Dänemark (21. Juni) und Italien (24. Juni).

(dpa)
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