Confed Cup Ex-Fortune Demirbay bei Löw noch "außen vor"

Sotschi · Nach vier Spielen mit seinem Perspektivteam hat Joachim Löw einen Kern von 14, 15 Spielern gefunden. Der Rest ist weitgehend außen vor. Auch Kerem Demirbay kam bislang in Russland nicht zum Zug.

 Kerem Demirbay, Benjamin Henrichs und Antonio Rüdiger (von rechts) beim Training.

Kerem Demirbay, Benjamin Henrichs und Antonio Rüdiger (von rechts) beim Training.

Foto: afp

Kerem Demirbay versuchte, die ganze Sache positiv zu sehen. Ja, sagte der Hoffenheimer, er sei im Perspektivteam von Joachim Löw ein bisschen "außen vor". Von der Bank in der Kasan-Arena habe er aber einen hervorragenden Blick gehabt auf das 1:1 (1:1) der deutschen Fußball-Nationalmannschaft beim Confed Cup gegen Chile, "wir haben ein sehr, sehr gutes Spiel gesehen, temporeich, auf hohem Niveau. Ich muss ehrlich gestehen, es hat ein Stück weit Spaß gemacht, den Jungs zuzuschauen."

Nun ist Demirbay nicht als Tourist nach Russland gereist, sondern um sich bei Löw für ein Ticket zur WM 2018 oder eines der darauffolgenden Turniere zu empfehlen. Das ist ihm bislang nicht gelungen. Der 23 Jahre alte Edeltechniker und Standardspezialist hat seit seinem Debüt in Dänemark (1:1), als er für 13 Minuten das DFB-Dress tragen durfte, keine Sekunde mehr gespielt. Nicht gegen San Marino (7:0), nicht gegen Australien (3:2), nicht gegen Chile.

Der Bundestrainer hat unter den 21 Spielern, die er mit nach Russland genommen hat, längst einen Leistungskern aus 14, 15 Mann gefunden. Den Stamm, das hatte Löw selbst vor dem Duell mit Chile betont, bilden Kapitän Julian Draxler, die auch in seiner weltmeisterlichen Top-Elf gesetzten Joshua Kimmich und Jonas Hector, sowie Shkodran Mustafi, der gegen Chile wacklige Abwehrchef. Auch Torhüter Marc-André ter Stegen, Leon Goretzka und Lars Stindl dürfen sich dazugehörig fühlen.

Werner bislang nur Joker

Diesem Kreis stehen vier, fünf Spieler gegenüber, die ihre Chance bislang nicht nutzen konnten. Neben Demirbay ist das allen voran das Kader-Küken Benjamin Henrichs (20), der als einziger Spieler in den vergangenen vier Begegnungen noch gar nicht eingesetzt wurde. Marvin Plattenhardt kam über zwei Kurzeinsätze vor dem Confed Cup nicht hinaus, Amin Younes ist in Russland ohne Spielminute. Timo Werner durfte zwei Mal nur als Joker ran.

Ob sie noch eine echte Chancen bekommen? Löw kündigte für das Gruppenfinale am Sonntag (17.00 Uhr MESZ/ZDF) gegen Kamerun "auf der ein oder anderen Position" Wechsel an. Demirbay und die anderen Ergänzungsspieler haben das gerne gehört. "Es ist schwierig, jeder Fußballer will spielen", sagte der Mittelfeldspieler, aber auch, dass "jeder von uns" Löw vertraue.

Außerdem, betonte Demirbay, "fühle ich mich sehr, sehr wohl hier mit den Jungs und im Umfeld". Wer ist schon so nah dran, wenn die Hoffnungsträger des Weltmeisters spielen.

(sid)
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