Vor Jahrestag der Anschläge Frankreichs Sieg gegen Schweden wird zum Abend des "Gedenkens"

Saint-Denis/Köln · Die französische Nationalmannschaft hat kurz vor dem Jahrestag der Terroranschläge von Paris das Duell gegen Schweden gewonnen. Das 2:1 der Equipe tricolore durch das Siegtor von EM-Star Dimitri Payet trat jedoch in den Hintergrund.

Frankreich und Schweden gedenken der Terror-Opfer
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Foto: dpa, isl hm

Für Staatspräsident Francois Hollande war es ein Abend der "Erinnerung" und des "Gedenkens". Das WM-Qualifikationsspiel zwischen der französischen Fußball-Nationalmannschaft und Schweden am Freitag stand ganz im Zeichen der Terroranschläge von Paris vor Jahresfrist, die 130 Todesopfer gefordert hatten.

"Solange ich Präsident hin, werde ich versuchen, die Menschen in Frankreich zu einen", sagte Hollande vor Spielbeginn in einer Fernsehansprache und appellierte "an die Solidarität" der Franzosen. Er selbst nahm im Ehrengastbereich im Stade de France Platz, wo es vor dem Anpfiff eine Schweigeminute für die Opfer der Terroranschläge vom 13. November 2015 gegeben hatte.

Damals waren im Vorfeld des Länderspiels zwischen Frankreich und Deutschland (2:0) in Stadionnähe vier Menschen gestorben, darunter zwei Selbstmordattentäter. Diese hatten sogar versucht, in die Arena zu gelangen. Die Anschläge von 2015 hatten die Grande Nation in eine Schockstarre versetzt.

"Das wird Teil unserer Geschichte bleiben. Die Zeit vergeht. Aber wir können diese furchtbare Zeit, die wir zusammen durchlebt haben, nicht vergessen", hatte Frankreichs Trainer Didier Deschamps vor der Partie gesagt. Ursprünglich sollte die Begegnung exakt am Jahrestag stattfinden, wurde aber um 48 Stunden vorgezogen.

105-Millionen-Mann Paul Pogba (58.) und Dimitri Payet (65.) trafen für den Weltmeister von 1998 und amtierenden Vize-Europameister, der in der Gruppe A mit zehn Punkten nun klar vor den zuvor ungeschlagenen Schweden (7) liegt. Die Nordeuropäer waren durch Emil Forsberg (54.) von Bundesliga-Aufsteiger RB Leipzig zunächst in Führung gegangen. Auf Platz drei folgen die Niederlande mit vier Zählern.

Zum achten Länderspieltor von Pogba meinte Deschamps: "Er ist kein Torjäger. Er kann natürlich Treffer machen, aber ich erwarte es nicht unbedingt von ihm. Und mich hat seine Leistung noch zufriedener gestimmt. Er hat das Spiel schnell gemacht und viele Bälle erkämpft."

Der Sieg hat jedenfalls dazu beigetragen, dass Frankreich die Gruppe A klar dominiert. "Wichtig war es, aber nicht entscheidend", beurteilte Deschamps die Bedeutung des Ergebnisses: "Die Schweden haben uns das Leben schwer gemacht."

Die Skandinavier haderten mit der Schiedsrichter-Entscheidung vor dem 2:1 für die Gastgeber. "Das Tor war Abseits", lamentierte Trainer Janne Andersson, "aber so etwas passiert im Sport. Deschamps gestand den Fehler des Unparteiischen ein: "Das war in der Tat leicht Abseits, aber es wurde nicht gepfiffen, umso besser für uns."

(sid)
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