Ball nicht über der Linie Phantom-Tor bringt Panama zur WM

Zum ersten Mal in der Geschichte hat sich Panama für eine WM-Endrunde qualifiziert. Beim 2:1-Sieg gegen Costa Rica aber kam es zu einem handfesten Skandal. Beim zwischenzeitlichen Ausgleich war eine Hand mit im Spiel. Und noch viel schlimmer: Der Ball landete neben statt im Tor.

WM-Quali: Phantom-Tor gegen Costa Rica bringt Panama nach Russland
Foto: rtr, CJB/TC

Es läuft die 55. Spielminute beim WM-Qualifikationsspiel Panama gegen Costa Rica. Die Gastgeber liegen 0:1 zurück, brauchen einen Sieg, um sich für die Endrunde in Russland zu qualifizieren. Nach einem Eckball segelt der Ball in den Strafraum der Gäste, es wird unübersichtlich, Freund und Feind stochern nach dem Ball. Wenige Sekunden später gibt der Schiedsrichter einen Treffer - es steht 1:1, am Ende dreht Panama die Partie gegen das bereits qualifizierte Costa Rica komplett und qualifiziert sich für die Weltmeisterschaft.

Das Problem: Der vermeintliche Ausgleichstreffer, der Stürmer Gabriel Torres vom Schweizer FC Lausanne-Sport zugeschrieben wird, hätte nicht zählen dürfen. Und das gleich aus mehreren Gründen: So spielte Torres den Ball zunächst mindestens einmal mit der Hand. Zudem war schon in Normalgeschwindigkeit ein regulärer Treffer nicht erkennbar und die Wiederholung zeigt klar: Der Ball hat die Torlinie zu keinem Zeitpunkt überquert.

Entsprechend vehement beschweren sich die Costa Ricaner direkt nach der Szene, in der der Ball schließlich im Toraus landete, denn auch beim Schiedsrichter und seinem Assistenten. Alle Proteste bleiben jedoch vergebens - der Treffer wird nicht zurückgenommen. In der 88. Spielminute erzielt Roman Torres schließlich den Siegtreffer. Weil die USA gleichzeitig in Trinidad & Tobago verlieren, zieht Panama in der Gruppe an den US-Kickern vorbei, die die Qualifikation am Ende sogar gänzlich verpassen.

WM 2018: USA verlieren und verpassen Qualifikation
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USA verlieren 1:2 in Trinidad & Tobago

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Foto: dpa, RB hjb

In US-Medien wird bereits darüber spekuliert, ob die USA gegen den Treffer Einspruch einlegen können - was allerdings unwahrscheinlich ist, da es sich dabei um eine Tatsachenentscheidung handelt. Für Panama ist das Phantom-Tor eine Art späte Revanche, wenn auch mit bitterem Beigeschmack: Bei der WM-Qualifikation vor vier Jahren hatten die USA mit zwei Treffern in der Nachspielzeit in Panama City das WM-Aus für Panama besiegelt.

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