Nachfolger von Koller Österreich will Sammer als Nationaltrainer

Wien · Der ehemalige Bayern-Sportdirektor Matthias Sammer soll nach einem Medienbericht ein Kandidat für die Nachfolge von Marcel Koller als österreichischer Nationaltrainer sein.

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Foto: dpa/Fredrik von Erichsen

Nach Informationen der "Kronen Zeitung" sei der 50-Jährige als prominente internationale Lösung aus dem Ausland im Gespräch. Neben dem früheren BVB-Trainer Sammer, derzeit als TV-Experte bei Eurosport tätig, nannte das Blatt noch den ehemaligen Bremen- und Bayern-Star Andreas Herzog sowie den U21-Nationalcoach Werner Gregoritsch als Nachfolgekandidaten.

Nach der verpassten WM-Qualifikation muss der ehemalige Bundesligatrainer Koller nach Ablauf seines Vertrages am Jahresende seinen Stuhl räumen. Das beschloss das Präsidium des Österreichischen Fußball-Bundes am Freitagabend. ÖFB-Präsident Leo Windtner stellte jedoch fest: "Wir haben im Präsidium noch überhaupt nicht über Namen gesprochen."

Nachdem Windtner am späten Freitagabend das baldige Aus für Koller verkündet hatte, machte er klar, worauf es bei der Suche vor allem ankommt. "Wenn zu einem Länderspiel gegen Georgien nur 13 400 Zuschauer kommen, dann können wir uns die Gagen, wie sie international momentan üblich sind, nur schwerlich leisten."

Neuer Trainer "muss zu Österreich passen"

Der Nachfolger müsse "zu Österreich passen, sprich zum Nationalteam, er muss unsere Philosophie mittragen, und er muss auch bei der Bevölkerung gut ankommen so wie Marcel Koller", betonte Windtner.

Wenig überraschend kam das Aus für Koller nach der verpassten Qualifikation für die anstehende Fußball-WM in Russland. In einer "sehr intensiven ÖFB-Präsidiumsitzung" wurde beschlossen, den Ende des Jahres auslaufenden Vertrag mit dem Schweizer fristgemäß zu beenden. Im Frühjahr 2018 beginne die Freundschaftsspielsaison, ernst werde es erst im September 2018 mit der zukünftigen Nations League. "Von dieser Seite ist kein Riesendruck", meinte Windtner.

Koller tritt nicht sofort ab

Koller sitzt also noch in den abschließenden Qualifikationsspielen im Oktober gegen Serbien und die Republik Moldau auf der Bank der Österreicher, möglicherweise auch noch in einem weiteren Freundschaftsspiel am 1. November. Die Quali-Spiele sind nicht unwichtig, denn da klärt sich in welche Nations-League-Gruppe Österreich eingestuft wird. "Das entscheidet dann über unsere Gegner dort", erklärte Windtner.

Der 56 Jahre alte Koller hatte seine Teamchef-Tätigkeit im Herbst 2011 begonnen. 2015 war Österreich mit dem Schweizer erstmals aus eigener Kraft die Qualifikation für eine Europameisterschaft gelungen. Im Juni 2016 war die ÖFB-Auswahl beim Turnier in Frankreich dabei, scheiterte jedoch nach zwei Niederlagen und einem Remis in der Gruppenphase.

Koller habe gut gearbeitet, befand Windtner. "Es ist aber die nüchterne und realistische Statistik der Ergebnisse der letzten 18 Spiele, wo wir letztlich nur vier gewonnen haben", sagte der ÖFB-Chef. "Und wie in einem Wirtschaftsbetrieb, wo zu guter Letzt am Jahresende das Ergebnis zählt, ist es auch natürlich im Sport so, dass die Resultate ausschlaggebend sind und entscheiden über den Erfolg oder Misserfolg."

(dpa)
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