Auch Chile bangt um Qualifikation Messi droht mit Argentinien das WM-Aus

Buenos Aires · Die Südamerika-Qualifikation für die Fußball-WM in Russland ist spannend wie selten: Hinter dem bereits qualifizierten Brasilien haben noch sieben Teams Chancen. Statt der "Schwergewichte" Argentinien und Chile könnte Peru das Russland-Ticket buchen.

WM-Qualifikation: Lionel Messi und Argentinien können nicht einmal Venezuela schlagen
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Messi und Argentinien können nicht einmal Venezuela schlagen

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Foto: rtr, AS

Lionel Messi schlug die Hände über dem Kopf zusammen, mit versteinerten Mienen schlichen er und seine Teamkollegen vom Platz: Dem zweifachen Weltmeister Argentinien droht das Aus für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Gegen den Tabellenletzten Venezuela kam die "Albiceleste" in Buenos Aires nur zu einem 1:1-Unentschieden.

Nach der Führung der Gäste aus dem Krisenland durch Jhon Murillo in der 49. Minute verhinderte ein Eigentor von Rolf Feltscher (54.) eine Heimpleite für das Team um Superstar Messi vom FC Barcelona.

Mit nun 24 Punkten liegt Argentinien in der Südamerika-Qualifikation nur auf Platz 5. Auch Chile mit Arturo Vidal vom FC Bayern München muss als Sechster mit 23 Punkten stark um die Qualifikation bangen.

Nur Brasilien ist bislang durch

Nur die ersten vier Teams qualifizieren sich direkt, der Fünfte muss in einen Play-Off-Vergleich gegen ein Team aus Ozeanien antreten. Argentinien spielt in den letzten beiden Spielen noch zu Hause gegen Peru und in Ecuador: zwei Siege sind nun praktisch Pflicht. Sicher qualifiziert ist bisher nur Brasilien — dahinter haben derzeit Uruguay, Kolumbien und Peru die besten WM-Chancen.

Kolumbien kam mit dem wiedergenesenen James Rodríguez von Bayern München zu einem 1:1 gegen Brasilien und wahrte seine Chancen auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland. In der tropischen Hitze der Karibikmetropole Barranquilla erzielte Willian in der 45.
Minute den Führungstreffer für die Gäste. Er traf nach Vorlage von Neymar mit einem sehenswerten Schuss in den rechten Torwinkel.

Bayerns Rodriguez spielt für Kolumbien

Zehn Minuten nach der Pause traf der Kolumbianer Radamel Falcao García zum 1:1-Endstand. Nach einer fünfwöchigen Pause wegen einer Oberschenkelverletzung zeigte James Rodríguez im Dress der Kolumbianer eine starke Leistung und leitete mit einem Hackentrick den Ausgleich ein. Der 26-Jährige war Dreh- und Angelpunkt des kolumbianischen Spiels und hätte in der 81. Minute fast den Siegtreffer erzielt. Der von Real Madrid zu den Bayern gewechselte Neuzugang hatte den Bundesliga-Start mit seinem Klub wegen der Verletzung verpasst. "Wenn er fit ist, ist es für mich okay", hatte Bayern-Coach Carlo Ancelotti zu einem möglichen Einsatz gesagt.

Hinter Brasilien, das zuvor unter dem neuen Trainer Tite neun Spiele gewonnen hatten, liegt Uruguay nach einem 2:1-Sieg in Paraguay mit 27 Punkten auf Platz zwei, gefolgt von Kolumbien (26 Punkte). Das Team der Stunde ist Peru, das durch einen 2:1-Sieg in Ecuador mit 24 Zählern auf Platz vier liegt. Wegen des besseren Torverhältnisses steht Peru vor Argentinien, der kommende direkte Vergleich der beiden Kontrahenten wird nun eine Art Endspiel.

Nach der 0:3-Heimschlappe gegen Paraguay kassierte Chile mit einem formschwachen Arturo Vidal die nächste Pleite. In 3600 Meter Höhe in La Paz unterlag der Amerika-Cup-Sieger Bolivien 0:1. Den einzigen Treffer erzielte Juan Carlos Arce per Elfmeter. Mit Spielen zu Hause gegen Ecuador und in Brasilien hat Chile, das Anfang Juli beim Confed-Cup in Russland im Finale gegen Deutschland verloren hatte, ein relativ schweres Restprogramm. Auch Ecuador und Paraguay haben noch geringe WM-Chancen. Nur Bolivien und der Letzte Venezuela können sich nicht mehr für Russland 2018 qualifizieren.

(dpa)
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