Frankreichs Sturmhoffnung Alle schwärmen von Wunderkind Kylian Mbappe

Köln · Kylian Mbappe ist die Zukunftshoffnung der Equipe Tricolore. Im kommenden Jahr wird der 18-Jährige der zweitteuerste Spieler der Geschichte werden - nicht nur Teamkollege Julian Draxler schwärmt von ihm.

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Das ist Kylian Mbappé

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Foto: dpa/Martin Meissner

Manchmal erfreut sich auch ein Wunderkind wie Kylian Mbappe an den kleinen Dingen. Als der 180-Millionen-Euro-Stürmer im Training der Equipe Tricolore einen Teamkollegen tunnelte, gab es für Mbappe kein Halten mehr. Wild hüpfend rannte der 18 Jahre alte Schlaks über den Platz, wedelte heftig mit den Armen und ließ sich - als die Contenance zurück war - mit einem imaginären Tuch den Schuh polieren.

Kein Geringerer als Antoine Griezmann, EM-Torschützenkönig und Frankreichs Fußballer des Jahres, tat dies - und das sagt schon viel aus über den Stellenwert des Youngsters. "Er ist sehr, sehr weit und hat dazu noch enorm großes Potenzial", lobte Julian Draxler, Mbappes Teamkollege bei Paris St. Germain.

Dort darf Draxler mit ansehen, wie der bald zweitteuerste Spieler der Geschichte gemeinsam mit Neymar, dem teuersten, und dem Uruguayer Edinson Cavani die gegnerischen Abwehrreihen überfordert. Von den insgesamt 24 Treffern des Trios hat Mbappe zwar nur vier erzielt, diese nackten Zahlen werden der Qualität des Ausnahmestürmers aber ohnehin nicht gerecht.

"Er ist sehr schnell, dribbelstark und hat ein großes Selbstvertrauen. Ich bin gespannt, ob wir ihn in den Griff bekommen", sagte Draxler vor dem Duell des Weltmeisters mit den Franzosen am Dienstag (20.45 Uhr/ARD) in Köln: "Ich bin gegen ihn nicht gerne Verteidiger. So viel steht fest."

Oft werden sich die Wege der beiden Pariser wohl nicht kreuzen, eher wird Mbappe ein Kandidat für Mats Hummels und Co. werden. Von Mbappe im Speziellen und den jungen Emporkömmlingen des Vize-Europameisters im Allgemeinen ist Hummels jedenfalls schwer beeindruckt.

"Sie haben eine unfassbare Breite bei den jungen Spielern. Auf dem Niveau habe ich so etwas selten gesehen", sagte der 28-Jährige der Bild am Sonntag. Die DFB-Auswahl besitze dies zwar auch, "aber vom Standing her, das die Spieler schon in jungen Jahren haben, sind die noch mal einen Schritt weiter."

Der 26 Jahre alte Griezmann (Atletico Madrid) oder der angeschlagene Paul Pogba (24/Manchester United) in etwa gehören in Europa bereits zu den absoluten Spitzenspielern, der verletzte Ousmane Dembele (20/FC Barcelona) oder Mbappe sind auf dem besten Weg dorthin. "Selbst wenn zwei Leute ausfallen, haben sie auf jeder Position Leute zum Nachschießen. Das ist echt faszinierend", schwärmte Hummels.

Das größte Potenzial dürfte dabei aber in Mbappe schlummern, den auch kleinere Schwächephasen in Paris nicht verunsichern sollten. "Er ist jung und wahrscheinlich muss er noch viel lernen, aber das ist Teil des Lebens", sagte Cavani.

Das Lachen vergeht Mbappe ohnehin nicht, vor allem im Kreise der Nationalmannschaft scheint er stets aufzublühen. "Es macht unheimlich viel Spaß, ihn zu trainieren. Er erledigt alles mit einem Lächeln", berichtete Nationaltrainer Didier Deschamps am Montag.

Ob das bei der Rückkehr nach Paris aber auch der Fall ist? "Wenn wir uns im Training wiedersehen", sagte Draxler jedenfalls, "wäre es schön, wenn ich als Sieger komme."

(ems)
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