Werder beendet Pleitenserie Skripnik kann dank Sieg in der Wohlfühloase aufatmen

Mainz · Werder Bremen hat nach fünf Pleiten in Folge wieder gewonnen. Die Erleichterung nach dem 3:1 (3:0) beim FSV Mainz 05 war entsprechend groß.

Anthony Ujah hilft Werder Bremen und Viktor Skripnik aus dem Tief
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Ujah hilft Werder und Skripnik aus dem Tief

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Foto: dpa, tos

Als die Profis noch mit den Fans das Ende der Pleitenserie feierten, schlürfte Viktor Skripnik bereits völlig entspannt mit den Händen in den Hosentaschen vom Rasen seiner ganz persönlichen Wohlfühloase. "Ich freue mich natürlich auch, aber wichtiger war es für den Jungs", sagte der sichtlich erleichterte Trainer von Werder Bremen nach dem 3:1 (3:0) beim FSV Mainz 05 mit einem Grinsen im Gesicht.

Dass sich Skripnik in der Mainzer Arena so wohl wie im eigenen Wohnzimmer fühlt, hat seinen Grund: Vor fast genau einem Jahr feierte das Bremer Urgestein ebenfalls am 10. Spieltag seine Premiere auf der Bank des hanseatischen Fußball-Bundesligisten. Damals gelang den Bremern beim 2:1 der erste Saisonsieg, diesmal feierte Werder den ersten Dreier nach zuletzt fünf Niederlagen.

Und ausgerechnet ein Ex-Mainzer hatte großen Anteil daran, dass die Bremer die Aufstellung eines neuen Negativrekords in der Klubgeschichte gerade noch verhindern konnten. "Es tut mir leid für die Mainzer Fans", sagte der zweifache Torschütze Anthony Ujah (39. und 45:), der nach seinem ersten Tor sofort zum Feiern zu Skripnik lief: "Aber für uns war der Sieg sehr wichtig. Wir wollen alle, dass es mit Viktor weitergeht."

Auch Sportchef Thomas Eichin, der Skripnik zur Sicherheit schon vor der Partie eine Jobgarantie ausgestellt hatte, atmete nach dem Erfolg vor 30.837 Zuschauern auf. "Die Erleichterung ist groß, keine Frage", äußerte der Manager: "Siege nehmen nun einmal den Druck. Nun können wir durchpusten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Nun gilt es, devot an die nächsten Aufgaben heranzugehen."

Und die nächste Aufgabe wartet schon am Mittwoch. Dann treffen die Hanseaten, für die neben Ujah auch Fin Bartels (45.+3) erfolgreich war, in der zweiten Runde des DFB-Pokals auf den Ligarivalen 1. FC Köln. Ein Erfolg würde den Bremern, die den Gegentreffer durch Yoshinori Muto (90.) verkraften konnten, auch finanziell gut tun. Schließlich schreibt der Klub weiter rote Zahlen und hat sein Eigenkapital von einst knapp 60 Millionen Euro fast aufgebraucht.

"Wir müssen alles reinhauen, um in die nächste Runde zu kommen", sagte Eichin, dessen Klub mit zehn Punkten auf den 14. Tabellenplatz geklettert ist. Auch Skripnik hat vorerst keine Lust mehr auf Pleiten: "Deshalb ist es sehr angenehm, dass wir die Negativserie beendet haben. Aber es geht nicht von alleine weiter. Wir müssen weiter akribisch arbeiten."

So sieht es auch Eichin: "Wir nehmen für das Pokalspiel mit, dass wir in der Lage sind, Spiele zu gewinnen. Dazu brauchen wir die Basis-Eigenschaften wie Laufbereitschaft und Zweikampfstärke." Zur Not hilft vielleicht aber auch wieder der Ex. "Ich hatte drei unglaubliche Jahr in Köln", sagte Ujah: "Aber ich will am Mittwoch gewinnen."

(ems/sid)
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