Torjäger kommt zum dritten Mal Bremen feiert den ewigen Pizarro

Bremen/Düsseldorf · Mit zusammengezuckten Schultern bahnte sich Claudio Pizarro seinen beschwerlichen Weg durch die Hallen des Flughafen Bremen-Neuenland. Hier ein Selfie, dort ein Autogrammwunsch, den es zu erfüllen galt. Sollte die Ankunft des Peruaners am späten Sonntagabend ursprünglich geheim gehalten werden, dann hat man an der Weser gnadenlos versagt.

Claudio Pizarro bei Werder Bremen vorgestellt
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Pizarro bei Werder Bremen vorgestellt

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Denn empfangen wurde der 36-Jährige von rund 400 Fans, die ihn feierten wie einen Heilsbringer. Zu diesem Zeitpunkt stand jedoch noch gar nicht fest, ob "Piza" tatsächlich zu seiner alten Liebe zurückkehrt. Von Vereinsseite wurden lediglich Gespräche angekündigt.

Viel zu besprechen gab es anscheinend nicht mehr. Gestern Morgen folgte die offizielle Bestätigung - man habe sich mit dem torgefährlichsten Ausländer der Bundesligageschichte (176 Treffer) auf einen Jahresvertrag geeinigt. Damit heuert Pizarro, der schon von 1999 bis 2001 und von 2008 bis 2012 in Bremen spielte, bereits zum dritten Mal an der Weser an.

Der Stürmer befand sich nach Ablauf seines Vertrages bei Bayern München auf Vereinssuche. Der 46-malige peruanische Nationalspieler hatte seine Bundesliga-Karriere vor 16 Jahren in Bremen begonnen. In insgesamt 159 Liga-Spielen erzielte er für die Grün-Weißen 89 Treffer und holte mit dem Team 2009 den DFB-Pokal, den bis heute letzten Titel des Klubs. Während seiner beiden Engagements in München (2001 bis 2007 und 2012 bis 2015) gewann Pizarro zudem sechsmal die Meisterschaft, fünfmal den Pokal und einmal die Champions League (2013).

Die Fans hätten sein Herz zittern lassen, sagte der Ex-Münchner bei seiner Vorstellung gestern Mittag. Er hoffe, seine Erfahrung für das Team einsetzen zu können, habe zudem Angebote von anderen Vereinen vorliegen gehabt, es sei aber "nicht das richtige" dabei gewesen. Verhungern wird er in Bremen nicht - sein Gehalt, über dessen Höhe der Verein keine Auskunft gab, wird zum Teil von Sponsoren übernommen. Der Hype geht Werder-Manager Thomas Eichin, der vor zehn Tagen noch betont hatte, dass der Altstar kein Thema sei, gegen den Strich: "Wir müssen vorsichtig sein, um Claudio keinen zu großen Rucksack aufzusetzen. Wir haben einen tollen Stürmer verpflichtet, aber wir dürfen nicht durchdrehen." Eichins Satz "Jeder einzelne Spieler wird enorm von ihm profitieren", wird jedoch ebenfalls keinen Druck von seinen Schultern nehmen.

Geht es nach Mario Basler, ist Werder sogar nur noch einen Transfer vom Meistertitel entfernt. "Der Pizarro ist zurück bei Werder Bremen?!? Junge, dann probier ich's auch nochmal. Meine Ecken, seine Kopfbälle - damit wirste Meister", kommentierte der 46-jährige Ex-Bremer via Twitter.

(RP)
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