Angreifer begeistert empfangen Alte Liebe rostet nicht - Pizarro zum dritten Mal in Bremen

Claudio Pizarro wird zum dritten Mal Profi bei Werder Bremen. Schon vor seiner Vertragsunterzeichnung wurde der 36 Jahre alte Peruaner von den Fans der Hanseaten stürmisch gefeiert

Claudio Pizarro bei Werder Bremen vorgestellt
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Pizarro bei Werder Bremen vorgestellt

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Alte Liebe rostet eben nicht: 400 Fans erdrückten Claudio Pizarro bei seiner Ankunft in Bremen fast vor Begeisterung, sogar Werder-Geschäftsführer Thomas Eichin grinste und der verlorene Sohn war einfach nur noch glücklich: Im Spätherbst seiner Karriere heuert der mittlerweile fast 37 Jahre alte Torjäger zum dritten Mal bei Werder Bremen an - und hat damit rund um das Weserstadion bei den Anhängern einen wahren Hype ausgelöst.

Auf dem Flughafen Bremen-Neuenland spielten sich am späten Sonntagabend tumultartige Szenen ab, die herbeigeeilten Trainingskiebitze fragten am Morgen pausenlos nach dem Peruaner und die sozialen Netzwerke hyperventilierten. Der Südamerikaner soll der jungen Werder-Truppe mehr Stabilität verliehen, aber natürlich auch in der Offensive eine ernsthafte Option auf Tore sein.

Claudio Pizarro – Werder- und Bayern-Star, Triple-Sieger, Lebemann
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Das ist Claudio Pizarro

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Foto: dpa, fg jhe

"Ich hoffe, dass ich meine Erfahrung bestmöglich für das Team einsetzen kann", sagte Pizarro, mit 176 Toren erfolgreichster ausländischer Stürmer der Bundesliga-Geschichte. Dafür hat er ganz offensichtlich Abstriche beim Gehalt und der Laufzeit seines Vertrages (bis 30. Juni 2016) machen müssen. Eichin: "Claudio ist bereit, unseren neuen Weg mitzugehen und will auf seine Art mithelfen, die Mannschaft weiterzuentwickeln."

Dem Vernehmen haben sich in der Hansestadt mehrere Sponsoren bereitgefunden, den Routinier zumindest anteilig zu finanzieren. Während seine neuen alten Teamkollegen am Osterdeich eine Laufrunde absolvierten, stand für Pizarro noch der obligatorische Medizincheck auf dem Programm. Danach verschwand er vorerst in den Räumen der Werder-Geschäftsstelle.

Nur 50 Metern entfernt im Werder-Fanshop liefen unterdessen die Beflockungsmaschinen heiß. Bei seinem dritten Gastspiel im hohen Norden nach 1999 (bis 2001) und 2008 (bis 2012) wird Pizarro die Rückennummer 14 tragen. Zwar ist es fraglich, ob er unter seinem ehemaligen Teamkollegen Viktor Skripnik noch regelmäßig über 90 Minuten zum Einsatz kommt, aber als Back-Up und Joker könnte er für die Norddeutschen durchaus noch wertvoll sein.

Prominente Alt-Werderaner wie Ailton und Mario Basler jedenfalls glauben an eine dritte erfolgreiche Zeit Pizarros bei den Grün-Weißen. "Claudio passt so gut nach Bremen. Von dieser Geschichte werden alle profitieren", sagte der Brasilianer, zwei Jahre lang dessen kongenialer Sturmpartner, der Kreiszeitung Syke. Ex-Nationalspieler Basler, mittlerweile 46 Jahre alt, spekulierte via Twitter augenzwinkernd mit einem Comeback: "Meine Ecken, seine Kopfbälle - damit wirste Meister."

Aber natürlich geht es an der Weser aktuell nicht um Titel, Pizarro soll dazu beitragen, dass sich der SV Werder, anders als in der jüngsten Vergangenheit, in dieser Spielzeit aus dem Abstiegskampf heraushalten kann. Insofern eine sinnvolle personelle Ergänzung, denn nach dem Wechsel von Franco di Santo zum Ligarivalen Schalke 04 standen bislang mit den Neuzugängen Anthony Ujah und Aron Johannsson lediglich zwei klassische Strafraumstürmer im Kader.

(sid)
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