Neapel - Wolfsburg 2:2 Wolfsburg beweist Moral bei Aus in Neapel

Neapel · Kein Wunder, aber auch kein zweites Debakel: Der VfL Wolfsburg hat sich beim SSC Neapel anständig aus der Europa League verabschiedet und für die peinliche 1:4-Heimpleite vor einer Woche halbwegs rehabilitiert. Der Bundesliga-Zweite erkämpfte sich im Viertelfinal-Rückspiel bei den heimstarken Italienern nach einem 0:2-Rückstand noch ein achtbares 2:2 (0:0).

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Vor etwa 30.000 Zuschauern im Stadion San Paolo hatten Jose Callejon (50.) und Dries Mertens (65) den lange Zeit schwachen SSC in Führung gebracht. Innenverteidiger Timm Klose (71.) und Ivan Perisic (73.) trafen zum letztlich bedeutungslosen Ausgleich für den VfL.

"Die Hypothek aus dem Hinspiel war zu groß", sagte VfL-Trainer Dieter Hecking: "Mit der ersten Halbzeit bin ich sehr einverstanden. Man braucht aber auch das Quentchen Glück, um die Sensation zu schaffen." "Das ist nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Aber es spricht für die Moral der Mannschaft, dass wir uns nach dem 0:2 nicht hängen gelassen haben", sagte Rechtsverteidiger Christian Träsch.

Doch ohne die angeschlagenen Leistungsträger Kevin de Bruyne, Andre Schürrle und Vieirinha fehlte Wolfsburg vor allem in der starken ersten Halbzeit die Durchschlagskraft. Neapel, Uefa-Cup-Sieger von 1989, darf dagegen weiter auf den zweiten Europacup-Titel der Klubgeschichte hoffen.

Wolfsburg kam stark in die Partie, bereits nach 55 Sekunden hatte Ivan Perisic, der auf Neapels Einkaufsliste stehen soll, die frühe Führung auf dem Fuß.

Danach hielt der Bundesligist den Druck hoch. Doch auch Christian Träsch (19.), Josuha Guilavogui (28.) und Nicklas Bendtner (32. und 41.) vergaben ihre Chancen. Maximilian Arnold war als Vertreter de Bruynes zwar bemüht, die Kreativität des belgischen Offensivstars zeigte er aber nicht.

Auf der Gegenseite war Neapels Stürmerstar Gonzalo Higuain bei Naldo und Timm Klose bis auf ein Volleyschuss (44.) in der ersten Halbzeit fast komplett abgemeldet. Die schwache Leistung gefiel auch den heißblütigen SSC-Fans nicht.

Das Stadion San Paolo war zumindest zur Hälfte gefüllt, weil Gastgeber Neapel im Vorfeld 10.000 Freikarten an Kinder und Jugendliche verteilt hatte. Auch rund 600 VfL-Fans hatten sich auf den Weg nach Süditalien gemacht.

Nach dem Seitenwechsel kam der italienische Tabellenvierte viel besser ins Spiel, die Führung durch Callejon war der Lohn. Der Mittelfeldspieler scheiterte nur eine Minute später auf dem Weg zum 2:0 an VfL-Torhüter Diego Benaglio. Danach übernahm Neapel mit einem immer stärker werdenden Higuain die Kontrolle über das Spiel und traf folgerichtig zum 2:0. Wolfsburg war davon nur kurz geschockt und antwortet mit einem Doppelschlag.

Neben Caligiuri gefiel bei Wolfsburg auch Guilavogui. Der SSC hatte in Torhüter Mariano Adular und Torschütze Callejon sein besten Spieler.

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