Trotz 60-Millionen-Angebot Wolfsburg lässt bei Draxler nicht mit sich reden

Wolfsburg · Max Kruse und André Schürrle planen ihren Abschied, um Josuha Guilavogui und Luis Gustavo ranken sich Gerüchte und der FC Arsenal lässt im Ringen um Weltmeister Julian Draxler nicht nach. Dem VfL Wolfsburg steht ein größerer Umbruch bevor.

Julian Draxler – Jung-Star, Weltmeister, Millionen-Transfer
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Das ist Julian Draxler

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Foto: afp

Klaus Allofs wurde es zu bunt. Immer wieder hatte der erfahrene Manager des VfL Wolfsburg einen Wechsel von Julian Draxler zum FC Arsenal ausgeschlossen. Doch die Gerüchteküche brodelte unverändert weiter. Nun wischte der VfL-Macher Spekulationen über einen bevorstehenden 60-Millionen-Transfer des 22 Jahre alten Weltmeisters nach England in aller Deutlichkeit beiseite.

"Dieses Thema ist zu beerdigen", sagte Allofs der "Bild": "Kein Spieler darf ohne unser Okay gehen. Ganz klar: Draxler wird nicht gehen." Schwüre oder eidesstattliche Erklärungen werde er allerdings nicht abgeben, sagte Allofs einschränkend, dafür habe sich das Geschäft "zu sehr verändert". Auch der Wolfsburger Kader dürfte sich in diesem Sommer stark verändern - auch weil vielen hochbezahlten Profis offenbar eine engere Bindung zu ihrem Klub fehlt.

Nach dem Verpassen des Europacups mussten Allofs und Trainer Dieter Hecking feststellen, dass die Identifikation mit dem VfL nicht so ausgeprägt ist, wie sie dies immer wieder eingefordert hatten. André Schürrles Abgang zu Borussia Dortmund für immerhin satte 30 Millionen Euro steht kurz vor dem Vollzug. Der 55-malige Nationalspieler teilte den "Wölfen" bereits mit, dass er gehen wolle. Auch Ricardo Rodriguez und Vieirinha sollen sich mit Abwanderungsgedanken tragen. Luis Gustavo hat zudem das Interesse von Schalkes Manager Christian Heidel geweckt.

Kruse-Wechsel nach Istanbul geplatzt

"Es gehört aktuell nicht zu den Tugenden von Fußballern, sich zu ihrem Verein zu bekennen", sagte Allofs im "Kicker". Auch die Abwanderungsgedanken von Josuha Guilavogui (im Gespräch bei AS Monaco) und Max Kruse hat er vernommen. Dem Ex-Nationalspielers Kruse würden die Niedersachsen nach dessen persönlichen Fehltritten keine Steine in den Weg legen - wenn denn die Ablöse stimmt. Ein Abgang Kruses zu Galatasaray Istanbul scheiterte nun wohl vorwiegend aufgrund der schwierigen politischen Situation in der Türkei.

Allofs, den der ablösefreie Abgang von Abwehrchef Naldo zu Schalke schmerzte, sieht derzeit keinen "totalen Neuanfang" auf seinen Klub zukommen - stattdessen betont der frühere Macher von Werder Bremen die Chance für einen "Wandel nach einer nicht so erfolgreichen Saison", der mit Profis wie Yannick Gerhardt und Jeffrey Bruma gelingen soll.

Insgesamt nahmen die Niedersachsen bereits mehr als 30 Millionen Euro in die Hand. Das Beuteschema in diesem Sommer ist dabei klar definiert: Jung, schnell und erfolgshungrig sollen die neuen Wölfe sein, auch Stürmer Borja Mayoral (19/Real Madrid) und Flügelflitzer Filip Kostic (23/VfB Stuttgart) passen in dieses Raster. Und ein Mann, der unbedingt bleiben soll: Julian Draxler.

(sid)
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