Champions League "Wölfe" bekommen ihr Stadion wieder nicht voll

Wolfsburg · In der Gruppe B der Champions League herrscht ein Vierkampf auf Augenhöhe. Der VfL empfängt heute Eindhoven.

 Auch gegen Eindhoven werden in der Wolfsburger Arena wieder viele Plätze leer bleiben.

Auch gegen Eindhoven werden in der Wolfsburger Arena wieder viele Plätze leer bleiben.

Foto: Screenshot Twitter

Die jüngste Schlagzeile vor dem Champions-League-Spiel des VfL Wolfsburg ist zugleich eine alt bekannte: "Nicht ausverkauft" heißt es, nur knapp 20.000 Tickets sind verkauft. Und das, obwohl der heutige Abend Königsklasse, Flutlicht-Atmosphäre und einen starken Gegner verspricht (20.45 Uhr/Live-Ticker). Die Fans dürften wissen, dass ein Heimsieg gegen die PSV Eindhoven angesichts der engen Gruppensituation für ihren VfL Pflicht ist. An einem Erfolg führt kein Weg vorbei, wenn die "Wölfe" den Traum vom Erreichen der K.o.-Runde weiterträumen wollen. Denn die kommenden Aufgaben werden nicht einfacher.

Mit zwei Auswärtsspielen und einem Heimspiel gegen Manchester United wartet ein hartes Restprogramm. "Nach Möglichkeit sollte man zu Hause gewinnen", sagte VfL-Manager Klaus Allofs knapp. Deutlichere Worte fand Offensivspieler Julian Draxler: "Vor allem zu Hause musst du die Punkte holen, wenn du im Wettbewerb überwintern willst." Der 22-Jährige spricht dabei aus Erfahrung, denn mit seinem Ex-Klub Schalke 04 stand er bereits viermal im Achtelfinale der Königsklasse. Nach einem Sieg gegen ZSKA Moskau (1:0) und einer Niederlage bei ManUnited (1:2) hat der VfL in der Gruppe B drei Punkte gesammelt, damit genauso viele wie die drei Rivalen. Ein Vierkampf auf Augenhöhe, weiß auch Wolfsburgs Verteidiger und Standard-Spezialist, Ricardo Rodriguez: "Die Gruppe ist nicht einfach. Wir können Eindhoven knacken." Selbstvertrauen schöpfte der Vizemeister aus dem guten Auftritt in der Bundesliga beim 4:2 gegen 1899 Hoffenheim.

Von dem Sieg blenden lassen sollte man sich in der Autostadt aber nicht. Der Ex-Gladbacher Max Kruse stellte richtigerweise fest, dass in der Champions League ein anderer Wind weht als im Alltagsgeschäft Bundesliga: "Am Mittwoch fangen wir wieder bei null an und treffen mit der PSV auf einen starken Gegner." Auf Torjäger Kruse ruhen die Hoffnungen beim DFB-Pokalsieger. Dass der 27-Jährige in Top-Form ist, bewies er mit seinem Dreierpack gegen Hoffenheim. Eine Woche zuvor hatte er die deutsche Nationalelf mit seinem Joker-Tor zum 2:1-Sieg über Georgien zur EM nach Frankreich geschossen.

Ob Kruse als hängende Spitze oder, wie in den vergangenen Wochen, im zentralen Mittelfeld eingesetzt wird, entscheidet Trainer Dieter Hecking. Links dürfte Draxler den Vorzug vor dem weiterhin wenig überzeugend auftretenden Nationalspieler André Schürrle erhalten.

VfL-Coach Dieter Hecking weiß nicht erst seit dem 2:1-Überraschungserfolg der PSV gegen Manchester United, dass der niederländische Meister ein starker Gegner ist. Hecking lobte vor allem das ballsichere Mittelfeld des aktuellen Tabellen-Dritten der Ehrendivisie, der allerdings sein letztes Pflichtspiel in Deutschland vor fast 40 Jahren gewann. Im Uefa-Cup der Saison 1977/78 setzte sich die PSV mit 2:1 bei Eintracht Braunschweig durch. Hecking kann im Mittelfeld wieder auf Taktgeber Luiz Gustavo setzen. Ob der Heimvorteil ein Faktor wird, entscheidet sich an der Abendkasse.

Manager Klaus Allofs versucht derweil, die in der Champions League mäßig gefüllten Tribünen des Klubs mit der Anstoßzeit zu erklären. Er sprach sich in der "Sport-Bild" für einen früheren Anpfiff aus. So würden Fans nicht erst spät in der Nacht wieder zu Hause sein.

(RP)
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