Belgier hat Siegtreffer auf dem Fuß War diese Chance De Bruynes Abschieds-"Geschenk"?

Kevin De Bruyne verließ die Katakomben des Kölner Stadions kommentarlos. Kein Wort des Belgiers zum immer heftiger kolportierten und vielleicht 70 Millionen Euro schweren Transfer zu Manchester City, kein Wort zur schwachen Leistung beim 1:1 (0:1) als Gast des 1. FC Köln.

De Bruyne vergibt Riesenchance in der Nachspielzeit
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De Bruyne vergibt Riesenchance in der Nachspielzeit

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VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs war ungleich redseliger. De Bruyne habe sich mit seiner Leistung "der Mannschaft angepasst". Und die habe 60 Minuten lang nicht überzeugt: "Sie hat kein Tempo aufgenommen, immer nur Hin- und Herschieben. So können wir keine Spiele gewinnen."

Trainer Dieter Heckings Kommentar zur Leistung seines Stars war bezeichnend: "Er war sehr bemüht", sagte Hecking bei Sky. Eine Bewertung, die niemand in seinem Arbeitszeugnis stehen haben möchte.

Der VfL ist noch weit von der Form entfernt, die ihn 2014/15 zum Meisterschaftszweiten und Pokalsieger machte. Dank des eingewechselten Nicklas Bendtner (83. Minute) holten die Niedersachsen vor 46. 000 Zuschauern einen Punkt. Simon Zoller hatte den nun schon in elf Heimspielen nacheinander unbesiegten FC in der 30. Minute mit einem Geniestreich in Führung geköpft.

Es hätte ein glückliches VfL-Ende nehmen können. Doch ausgerechnet De Bruyne vergab in der Nachspielzeit den möglichen Dreier. Der 24 Jahre alte belgische Nationalspieler lief allein aufs Tor zu. Keeper Timo Horn bekam noch die Hand dazwischen. De Bruynes zweiten Versuch entschärfte Kölns Kapitän Matthias Lehmann — mit der Arschbacke, wie er hinterher schmunzelnd zugab.

"Sonst macht er den blind"

Allofs machte wenig Hehl aus seiner Enttäuschung. Er hätte "lieber nur die Schlussphase gespielt", bekannte der einstige FC-Angreifer. Zur De-Bruyne-Chance sagte er nur: "Sonst macht er den blind rein."

Wie geht es weiter mit De Bruyne? Allofs wich geschickt aus, als er sagte: "Stellen Sie die Frage am 31. August." Dann schließt das Sommer-Transferfenster. Und dann soll klar sein, ob der Fußballer des Jahres weiter für den Champions-League-Starter spielt - oder eben auf der Insel.

In Köln begann der VfL abwartend, leistete sich viele technische Fehler. Der FC war aggressiver, obwohl Wolfsburg klar mehr Spielanteile hatte. De Bruyne versuchte viel, blieb aber harm- und glücklos. VfL-Torchancen: Mangelware.

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Köln - Wolfsburg

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Das 1:0 fiel überraschend. Anthony Modeste gab einen Abstoß von Keeper Timo Horn per Kopf weiter auf Zoller. Der Rückkehrer, zuletzt an den 1. FC Kaiserslautern verliehen, überlupfte Naldo sowie Schlussmann Koen Casteels und köpfte in das leere Gehäuse.

Zoller blieb gefährlich. Zwei Minuten nach Wiederbeginn tauchte er frei vor Casteels auf, der in höchster Not klären konnte. Auch bei Modestes Versuch (60.) reagierte der Belgier glänzend. "Casteels hält uns im Spiel", räumte Wolfsburg-Coach Dieter Hecking ein.

Erst in der 65. Minute wagte Bas Dost mehr, doch Horn parierte den abgefälschten Ball. Auf der Gegenseite machte der überragende Casteels eine weitere Modeste-Chance (71.) zunichte. Dann glückte dem in der 74. Minute eingewechselten Bendtner der Ausgleich.

(lnw)
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