Wolfsburg gegen Hamburg Dante und Lasogga prägen das 1:1

Wolfsburg · Der VfL Wolfsburg gerät in der Liga erneut durch einen kapitalen Fehler in Rückstand. Die Euphorie aus der Champions League war nach dem 1:1 gegen den HSV schnell verflogen.

Pierre-Michel Lasogga tritt Dante rotwürdig um
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Lasogga tritt Dante rotwürdig um

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Foto: dpa, pst tba

Pechvogel Dante hatte nach seinem Blackout gegen Pierre-Michel Lasogga seine Lockerheit schnell wiedergefunden. "Ich habe etwas spekuliert. Aber so ist das, wenn man mit Risiko spielt", sagte der Abwehrspieler nach seinem Patzer beim 1:1 (0:1) gegen den Hamburger SV und fügte fast trotzig an: "Ich werde mein Spiel deshalb aber nicht ändern."

Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking wollte den Bock seines Innenverteidigers indes nicht einfach abhaken. "Wir leisten uns in letzter Zeit gerne einen Fehler zu viel", mahnte der Coach, nachdem in der Vorwoche Josuha Guilavogui beim 1:2 gegen den BVB gepatzt hatte. "So erfahrenen Spielern dürfen solche Fehler nicht passieren", meinte auch Manager Klaus Allofs.

In der 21. Minute des Nordderbys hatte Dante den Ball als letzter Mann schon sicher, ehe der unermüdliche Pierre-Michel Lasogga dazwischensprang und das Tor zum 1:0 von Nicolai Müller vorbereitete. "Ich habe ja nicht das erste Mal gegen Dante gespielt", sagte Lasogga selbstbewusst: "Ich kenne seine Haken. Ich bin einfach durchgelaufen und hatte den richtigen Riecher."

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Wolfsburg - Hamburg

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Gut, zumindest für Wolfsburg, dass der VfL noch einen Maximilian Arnold hat. Das Eigengewächs präsentiert sich schon seit Wochen in bestechender Form und sicherte mit seinem ersten Saisontor (78.) zumindest einen Punkt. "Ich bin froh, dass ich nach so langer Zeit wieder getroffen habe", sagte der zentrale Mittelfeldspieler: "Unterm Strich ist es aber zu wenig. Lieber wären mir drei Punkte gewesen."

Nach dem dritten Ligaspiel ohne Sieg hat der VfL im Kampf um die Champions-League-Plätze erneut wichtige Punkte liegen lassen. Mannschaften wie Hertha, Mainz und auch bald der HSV sind fast auf Augenhöhe. Hecking ließ der Blick auf die Tabelle vor dem letzten Spiel der Hinrunde beim VfL Stuttgart aber angeblich kalt. "Die Tabelle interessiert mich erst am 34. Spieltag", behauptete der 51-Jährige.

Dass es für die "Wölfe" nach der desolaten Leistung in der ersten Halbzeit Pfiffe vom Publikum gab, konnte Hecking "nicht nachvollziehen". Allerdings trübten die missglückten Aktionen seiner Elf zurecht die Stimmung auf den Rängen. Vor allem Weltmeister Andre Schürrle agierte bei der Chancenverwertung wieder einmal unglücklich und wurde nach schwacher Vorstellung in der 65. Minute ausgewechselt.

Grund zur Freude hatte indes der HSV, der mit seinem aggressiven Pressing in der ersten Halbzeit überzeugte. "Wir sind super in die Partie gekommen, wollten früh stören. Das ist gelungen. Auch mit dem Ballklauen", sagte Labbadia in Anspielung auf Lasoggas Aktion. Mit nun 22 Punkten liegt der Bundesliga-Dino voll im Soll und festigte den Platz im gesicherten Mittelfeld.

"Die erste Halbzeit war fantastisch. Kompliment, wie wir marschiert sind", schwärmte Lewis Holtby. Der HSV-Antreiber lobte Mitspieler Lasogga. Der Sturmtank hatte sich vor zwei Wochen die Schulter ausgekugelt, spielte mit einem besonderen Verband. "Der Lasse hat ein Super-Spiel gemacht und mit seinem Panzer gut dagegengehalten", meinte Holtby. Allerdings übertrieb Lasogga den Einsatz auch. In der ersten Halbzeit hätte er nach einem Brutalo-Foul gegen Dante auch Rot sehen können - und dann wäre das Spiel für den HSV sicher anders verlaufen.

(sid)
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