Nach Schäfers Galavorstellung beim 6:0 gegen Werder Bremen wird der 31-Jährige sein erstes Champions-League-Spiel in dieser Saison bestreiten. "Er hat gespielt, als wäre er nie weggewesen", lobte Torjäger Bas Dost den Vertreter vom Stamm-Linksverteidiger Ricardo Rodriguez, der auch heute gegen den russischen Tabellenführer fehlt. Der Schweizer trauert um seine verstorbene Mutter und saß gestern ebenso wie der am Rücken verletzte Luiz Gustavo nicht im Flieger nach Russland.

"Ich hätte mir eigentlich einen anderen Anlass gewünscht, wieder zu spielen. Richie ist kein Konkurrent für mich, er ist mein Freund", sagte Schäfer und unterstrich: "Wir wollen in die K.o.-Runde." Schäfer und Kapitän Diego Benaglio, der Schweizer Nationaltorhüter, sind die einzigen aktuellen Wolfsburger Profis, die schon 2009 bei der ersten Champions-League-Teilnahme des Klubs dabei waren.

Anders als vor sechs Jahren, als am vorletzten Spieltag schon ein Punkt gereicht hätte, muss Wolfsburg diesmal gewinnen, um im letzten Gruppenspiel gegen Manchester United - wie 2009 - aus eigener Kraft alles klar machen zu können. "Dieses Spiel ist ein besonders wichtiges. Das ist jedem bekannt", sagte Clubchef Wolfgang Hotze vor dem Abflug. Der Auftrag der Clubführung lautet: Überwintern in der Champions League. Nationalspieler Julian Draxler erklärte: "Wir dürfen auf keinen Fall verlieren, wir müssen Punkte mitnehmen."

Marcel Schäfer, der in seinem neunten Jahr in Wolfsburg auch als Ergänzungsspieler noch eine Führungsrolle innehat, sagte: "Die Gruppe ist sehr, sehr eng und ausgeglichen. Deswegen sollten wir wirklich die drei Punkte mitnehmen." An Selbstbewusstsein mangelt es nach dem 6:0-Heimsieg vor vier Tagen gegen Bremen nicht. "Wir werden weiterkommen. Keine Frage", meinte Torjäger Dost. Dafür ist ein Sieg eigentlich Pflicht.