Supercup Wolfsburg ist Supercup-Sieger nach Elferkrimi gegen Bayern

Wolfsburg · Der VfL Wolfsburg hat das packende Prestigeduell gegen Bayern München für sich entschieden und den ersten Titel der Saison gewonnen. Der DFB-Pokalsieger um Trainer Dieter Hecking sicherte sich durch ein 5:4 im Elfmeterschießen gegen den Rekordmeister zum ersten Mal den Supercup.

Wolfsburg besiegt Bayern
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Nach 90 Minuten hatte es 1:1 (0:0) gestanden.

Zwei Wochen vor dem Bundesligastart verpassten die Münchner bereits im dritten Jahr in Folge den Triumph und konnten nicht mit Supercup-Rekordsieger Borussia Dortmund (fünf Triumphe) gleichziehen. Der starke Rückkehrer Arjen Robben (48.) hatte München kurz nach der Halbzeit in Führung gebracht, ehe der eingewechselte Nicklas Bendtner kurz vor Schluss den Ausgleich erzielte (89.). Direkt im Anschluss gab es Elfmeterschießen, in dem Bayerns zweiter Schütze Xabi Alonso als einziger verschoss. Bendtner traf als letzter VfL-Spieler.

"Es kann nicht sein, dass wir kurz vor dem Ende ein solch blödes Tor bekommen", sagte ein angefressener Weltmeister Jerome Boateng im ZDF. "Wir hätten das Spiel schon vorher längst entscheiden müssen. Das ist unglücklich und ärgerlich." Wolfsburgs Fußballer des Jahres Kevin de Bruyne sah den Ausgleich als Lohn für die Schlussoffensive: "Wir haben alles versucht - und auch ein bisschen Glück gehabt."

Boateng scheitert früh an der Latte

Vor 30.000 Zuschauern in der ausverkauften Wolfsburger Arena begannen die Gäste druckvoller und hatten durch Boateng die erste große Chance. Der Weltmeister traf aus kurzer Distanz jedoch nur die Latte (8.), während die Niedersachsen offensiv zunächst nicht ins Spiel fanden. Zu viele einfache Fehler verhinderten früh einen geordneten Spielaufbau.

Bayern-Trainer Guardiola verzichtete in seiner Startformation zunächst auf 35-Millionen-Euro-Einkauf Arturo Vidal, der erst in der 74. Minute sein Debüt gab. Während der 28-jährige Chilene zunächst auf der Bank Platz nehmen musste, durfte der Brasilianer Douglas Costa ebenso von Anfang an ran wie Robben.

Wolfsburg konnte auf Kevin de Bruyne zurückgreifen. Nachdem Deutschlands Fußballer des Jahres zuletzt über Rückenprobleme geklagt hatte und am Donnerstag sogar das Training frühzeitig abbrechen musste, stand er anders als Torhüter Diego Benaglio in der Startelf. Der Schweizer fiel aufgrund seiner Rückenbeschwerden kurzfristig aus, für ihn stand Koen Casteels zwischen den Pfosten.

De Bruyne vergibt klare Torchance

Der FC Bayern, der die vergangenen beiden Supercup-Duelle gegen Borussia Dortmund verloren hatte, versuchte über die agilen Flügelspieler Costa und Robben Druck aufzubauen. Die Wolfsburger, die sich im Verlauf der ersten Hälfte klar steigerten, suchten verstärkt de Bruyne im zentralen Mittelfeld. Der Belgier vergab die beste Möglichkeit des Vizemeisters, als Neuer sich bei einem Ausflug verschätzte, de Bruyne aber mit einem Lupfer das leere Tor verfehlte.

Nach Ansicht von Wolfsburgs Sportdirektor Klaus Allofs, wird de Bruyne trotz aller Wechselgerüchte "zu 99,9 Prozent" nicht den VfL verlassen. "Wir sind kein Verein, der die Transfereinnahmen braucht. Wir würden uns aber mit einem Angebot aus Respekt vor dem Spieler seriös beschäftigen", sagte Allofs vor dem Anpfiff im ZDF. An de Bruyne (24) zeigen offensichtlich Spitzenklubs aus ganz Europa Interesse.

Kurz nach Robbens Führungstreffer scheiterte VfL-Angreifer Bas Dost an Welttorhüter Manuel Neuer (58.), der eine fast tadellose Leistung zeigte. Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking wechselte 20 Minuten vor Schluss noch Neuzugang Max Kruse und Bendtner ein, zwei weitere Angreifer - er wurde belohnt.

Beste Spieler der Wolfsburger waren de Bruyne und Vieirinha, für München konnten Robben und Neuer voll überzeugen.

(sid)
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