Jürgen Kramny Stuttgarts Hoffnungsträger

Stuttgart · Seit 24. November ist Jürgen Kramny der Chefcoach des schwäbischen Bundesligisten. Seitdem hat sich die im Abstiegskampf steckende Mannschaft gesteigert. Vier Spiele ohne Niederlage, acht Punkte - es geht aufwärts.

Jürgen Kramny - Mr. Zuverlässig, Abräumer, Trainer-Neuling
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Das ist Jürgen Kramny

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Die Verlegenheitslösung erweist sich immer mehr als Glücksgriff für den VfB Stuttgart. Seit Jürgen Kramny den kläglich gescheiterten Alexander Zorniger als Trainer abgelöst hat, geht es mit dem schwäbischen Fußball-Bundesligisten stetig, wenn auch langsam, voran. Gegen den Hamburger SV will der immer noch stark abstiegsgefährdete Tabellen-15. seinen Aufwärtstrend fortsetzen. "Wir gehen es positiv an, aber mit dem nötigen Respekt vor dem HSV", kündigte Kramny zuversichtlich an.

Kramnys Bilanz seit seinem Amtsantritt am 24. November kann sich sehen lassen. Nach dem 1:4 zum Auftakt in Dortmund blieb der VfB ungeschlagen. Acht Punkte sammelten die Stuttgarter in den vier zurückliegenden Spielen und verschafften sich etwas Abstand zu den beiden direkten Abstiegsplätzen. "Wichtig ist, dass wir dranbleiben und selbst punkten. Dann geht es nach oben", beschrieb das Mitglied der Meistermannschaft von 2007 seine Mission. Sportvorstand Robin Dutt schätzt die Arbeit des Neuen. Kramny habe an den richtigen Stellschrauben gedreht. Mit der Ausbeute ist der Manager zufrieden, auch wenn der VfB noch längst nicht in Sicherheit ist. "Wir bewegen uns zwar nicht da hinten raus, aber wir ziehen mit guten Ergebnissen die anderen mit rein", urteilte Dutt.

Dabei war Kramny nicht der Wunschkandidat der VfB-Verantwortlichen. Erst als sich Pläne mit dem Ex-Gladbacher Lucien Favre und anderen Kandidaten zerschlugen, wählten sie die hausinterne Lösung. Eine Entscheidung, die auch Bruno Labbadia gut findet. "Allein schon wegen seiner Kenntnisse und seines Zugehörigkeitsgefühls zum VfB ist er eine gute Wahl", befand der HSV-Coach, der Kramny aus seiner Stuttgarter Tätigkeit (Dezember 2010 bis August 2013) kennt.

Ein paar grundlegende Veränderungen haben genügt, um aus der unter Zorniger völlig verunsicherten und vor lauter aufgezwungenem Vorwärtsdrang die Defensive sträflich vernachlässigenden Mannschaft wieder ein selbstbewusstes und erfolgreiches Team zu formen. Kramny lässt den VfB das spielen, was der durchschnittlich besetzte Kader kann und qualitativ hergibt.

Gutes Defensivverhalten wird auch heute (18.30 Uhr) gegen die konterstarken Hanseaten ein Schlüssel zum Erfolg sein. Zudem steht der HSV nach nur einem Punkt aus den zurückliegenden vier Partien unter Druck. Bei einer Niederlage droht der Sturz in die Abstiegszone. Auch wenn sich Labbadia gerne an seine erfolgreichen Jahre beim VfB erinnert - erst Retter, dann Einzug in die Europa League, dann DFB-Pokalfinale - , will er nicht in der Vergangenheit schwelgen. "Ich fahre mit dem Gefühl hin, dass wir gerne gewinnen wollen", sagte er.

Das Spiel Mainz - Mönchengladbach war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht beendet.

(dpa)
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