Neuzugänge, die Luhukay nicht wollte Ausgerechnet Mané und Pavard brillieren bei Stuttgarter Sieg

Stuttgart · Carlos Mané und Benjamin Pavard haben den VfB Stuttgart zu einem 4:0 gegen die SpVgg Greuther Fürth geführt. Auch an diesen beiden Spielern hatte sich der Streit zwischen Sportvorstand Jan Schindelmeiser und Ex-Coach Jos Luhukay entzündet.

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Carlos Mané und Benjamin Pavard standen beim VfB Stuttgart unfreiwillig als Sinnbild für die jüngste Führungskrise. Nach dem 4:0 (3:0) bei der glanzvollen Heimpremiere von Trainer Hannes Wolf gegen die SpVgg Greuther Fürth wurden die beiden Neuzugänge nun besonders gefeiert. "Dass sie Potenzial haben, das kann man nicht übersehen", sagte Wolf, und fügte an: "Wir werden aber den beiden nicht zwei Wochen auf die Schultern klopfen."

Auch an Mané und Pavard hatte sich das Zerwürfnis von Ex-Coach Jos Luhukay mit Sportvorstand Jan Schindelmeiser entzündet. Luhukay wollte beide für das Unternehmen Wiederaufstieg nicht, er ging auch, weil sie trotzdem verpflichtet wurden. Am Montag traf Mané bei seinem Debüt in der zweiten und vierten Minute und auch Pavard (24.) einmal. Logisch, dass auch Schindelmeiser lobende Worte fand.

"Sollten nicht anfangen, durchzudrehen"

Mané, die 22-jährige Leihgabe von Sporting Lissabon, bestach durch Spielwitz und Geschwindigkeit. Pavard (20), den der VfB vom OSC Lille holte, brillierte mit enormer Passqualität und einem starken Stellungsspiel. "Sie sind hochtalentiert und dürfen diesen Einstand genießen", sagte Kapitän Christian Gentner, um warnend anzufügen: "Wir sollten nicht anfangen durchzudrehen, damit tun wir den Jungs auch keinen Gefallen. Es wird auch andere Spiele geben, wo es ruppiger zugeht."

Doch Mané und Pavard wiesen in jedem Falle nach, dass sie dem Bundesliga-Absteiger bereits in der Gegenwart helfen können. Etwas, das Luhukay angezweifelt hatte und weswegen der Niederländer an ihrer Stelle lieber erfahrene Spieler haben wollte. "Ich freue mich für die beiden, ich komme super mit ihnen aus", sagte Innenverteidiger Timo Baumgartl, der an Pavards Seite spielte und sich mit ihm in Zeichensprache und mit "ein bisschen Schulfranzösisch" verständigte.

Aber nicht nur Mané und Pavard hatten allen Grund zur Zufriedenheit, auch für Wolf war es ein Abend zum Genießen. "Wir haben viel von dem gesehen, was wir sehen wollten", sagte der 35-Jährige nach der überzeugenden Leistung im ersten Heimspiel seiner Amtszeit. Die Schwaben sind nun Dritter mit 16 Punkten nach acht Spielen, drei Zähler entfernt vom Tabellenführer Eintracht Braunschweig. "Jetzt soll bloß keiner abheben", betonte Wolf: "Wir wollen weiter zusammenwachsen und dafür werden wir hart arbeiten."

Das wird der Coach auch von Mané und Pavard verlangen. Denn obwohl der VfB die Mittelfranken fast nach Belieben dominierte - die Rückkehr in die Bundesliga wird auch jetzt kein Selbstläufer. "Wir müssen die Liga respektieren, wir werden hier nicht durchmarschieren", sagte Gentner, der in der 80. Minute den Schlusspunkt gesetzt hatte: "Wir müssen das richtig einordnen."

(sid)
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