MSV Duisburg Bomheuer — ein Gewinner des MSV-Trainingslagers

Duisburg · Trainer Kosta Runjaic bescheinigte dem 21-jährigen Abwehrspieler eine enorme Entwicklung. Er hat beste Aussichten auf den Platz neben Branimir Bajic in der Innenverteidigung.

 Dustin Bomheuer nutzte das Trainingslager, um sich Trainer Kosta Runjaic zu zeigen. Das Duell mit Adli Lachheb dürfte er gewonnen haben.

Dustin Bomheuer nutzte das Trainingslager, um sich Trainer Kosta Runjaic zu zeigen. Das Duell mit Adli Lachheb dürfte er gewonnen haben.

Foto: reichwein

Seit gestern Mittag, 13.40 Uhr, ist Fußball-Zweitligist MSV Duisburg wieder zu Hause. Nach zehn Tagen mit viel Sonnenschein und Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad im Trainingslager an der türkischen Mittelmeerküste gilt es nun, sich schnellstens an das Winterwetter zu gewöhnen. Akklimatisieren ist das Stichwort. "In der Türkei hat im Umfeld alles wunderbar geklappt. Wir hatten mit dem Wetter richtig Glück, die Stimmung im Team und Trainerstab ist gut, alle haben sehr gut und engagiert mitgezogen", fasste Kosta Runjaic zusammen.

Von größeren Verletzungen blieben die Zebras ebenso verschont. Die Tage vergingen ohne Zwischenfälle — fast zumindest. Ausgerechnet in der letzten Einheit erwischte es Xhelil Adbulla bei einem Zweikampf am Sprunggelenk. Der Abwehrspieler humpelte am Flughafen gestern auf Krücken Richtung Abflug-Gate. Wie schwer seine Verletzung ist, muss eine abschließende Untersuchung zeigen.

Zu Hause angekommen, ging jeder seiner Wege. Die MSV-Profis können nach den Anstrengungen heute einen Tag durchpusten. "Die Pause können wir alle gut gebrauchen", sagte Julian Koch. Morgen, am Freitag und Samstag wird je einmal trainiert. Ab Montag beginnt die Vorbereitung auf Dresden.

Gewinner und Verlierer der Vorbereitung wollte Runjaic im Detail nicht ausmachen. "So, wie die Jungs seit dem 3. Januar ohne zu Murren jede Einheit durchgezogen haben, muss ich sagen, hat die ganze Mannschaft gewonnen." Seit knapp drei Wochen absolviert der Trainer fast täglich zwei Einheiten mit seinen Spielern, um die Mannschaft für den Zweitligaauftakt am 1. Februar fit zu machen.

Zu den positiven Überraschungen zählt mit Dustin Bomheuer ein Nachwuchsmann, der seit Sommer fleißig Pluspunkte sammelt. Der 21-Jährige bekam erstmals in den beiden Trainingslagern auf Borkum und in Bad Wörishofen die Gelegenheit, sich zu präsentieren. Damals war Bomheuer noch Spieler der U 23, sollte "mitschwimmen" bei den Profis — er drängte sich allerdings ziemlich schnell mit guten Leistungen für den Zweitligakader auf.

In den zehn Tagen in der Türkei, so scheint es, hat er in der Innenverteidigung den Kampf gegen Adli Lachheb gewonnen. "Adli ist körperlich sicherlich präsenter, aber im Spiel will er noch zu schnell zu viel. Er ist unglaublich bemüht, alles richtig zu machen, was dann aber dazu führt, dass ihm Fehler unterlaufen", erklärt Runjaic. "Dustin hat einen enormen Sprung gemacht."

Bomheuer spielt unaufgeregt als Verteidiger. "Der Junge ist auf einem guten Weg. Er ist sehr fokussiert auf seinen Job, intelligent, ruhig und cool bei dem, was er tut."

Positiv bewertet Runjaic auch die Entwicklung von Branimir Bajic, der die Probleme an den Bandscheiben inzwischen im Griff hat. "Branis Fortschritte freuen mich sehr. Er hat viel an sich gearbeitet, ist körperlich stabiler geworden. Dass er fit ist, ist für den MSV sehr wichtig." Auf einem guten Weg sieht Runjaic auch die Rekonvaleszenten.

"Felix ist schon sehr weit. Er braucht noch das Signal, dass seine Hand wieder 100 Prozent belastbar ist. Dann werden wir ihn sofort ins Training einbinden, so dass er demnächst wieder zwischen den Pfosten stehen kann." Auf eine schnelle Rückkehr hofft er auch bei Antonio da Silva und Jürgen Gjasula. "Toni ist körperlich gut dabei, er hat viel aufgeholt, seine Bänder sind aber noch nicht stabil genug. Jürgen merkt, dass er mehr will, als derzeit geht", fügt der 41-Jährige an. Dazu komme mit Markus Bollmann "ein Kämpfer, der täglich Fortschritte macht".

Dass Erfolg und Misserfolg im Angriff von der Tagesform des derzeit einzigen Zentrumsstürmers Ranisav Jovanovic abhängen, davon will sich Runjaic gar nicht erst beunruhigen lassen. "Natürlich hätte ich gerne noch einen Offensivmann. Ich habe aber vollstes Vertrauen in Rani. Er hat zwar noch nicht häufig für uns getroffen, aber er weiß, dass der MSV ihn braucht."

(RP/rl)
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