Entscheidung über Zukunft naht "Urlauber" Tuchel hat nach Aus beim BVB wieder Lust auf Fußball

Mainz · Beim emotionalen Abschiedsspiel von Nikolce Noveski schwelgten Jürgen Klopp und Thomas Tuchel in Erinnerungen. Der eine will aber auch bald eine Entscheidung über seine Zukunft treffen.

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Foto: dpa/Oliver Weiken

Vielleicht hat er's ja Jürgen Klopp verraten. Nach dem emotionalen Abschiedsspiel von Nikolce Noveski standen Thomas Tuchel und Klopp, beide verdiente Ex-Trainer des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05, am Mittelkreis, sie steckten die Köpfe zusammen, lachten. Als dann mehr Menschen zuhörten, blieb der 44 Jahre alte "Urlauber" bei der entscheidenden Frage aber ziemlich vage.

"Ich habe keine Ahnung, wir werden abwarten", sagte Tuchel, der nach der vergangenen Saison bei Pokalsieger Borussia Dortmund entlassen worden war, über seine konkreten Zukunftspläne. Im Sky-Interview ergänzte er in Bezug auf das angebliche Interesse von Englands Meister FC Chelsea: "Ich erlaube mir jetzt, darauf nicht zu antworten." Er werde eine Entscheidung aus dem Bauch heraus treffen, betonte er.

Deshalb wird Tuchels Name vorerst weiterhin immer dann fallen, wenn ein großer Klub in der Krise steckt. "Wenn man wieder näher dran ist, also aus dem Urlaub zurück in Deutschland ist, dann kribbelt es schon wieder", sagte er: "Ich schaue natürlich auch wieder Spiele an, habe die K.o.-Spiele in der Champions League und das Länderspiel gesehen, und das auch sehr gerne."

Das Chelsea-Gerücht hatte zuletzt die "Sport Bild" gestreut, bei den Blues steht derzeit Antonio Conte unter Vertrag. Sollte Tuchel den Italiener tatsächlich ablösen, würde er schon wieder Klopps Weg folgen, dieses Mal nach England. Der 50-Jährige, der den Ausflug in die alte Heimat am Samstag sichtlich genoss, trainiert dort den FC Liverpool.

Seine große Karriere hatte Klopp in Mainz begonnen (2001 bis 2008), wie später Tuchel (2009 bis 2014). Danach trainierte er den BVB (2008 bis 2015), wie Tuchel (2015 bis 2017). An seiner ersten Wirkungsstätte wurde Klopp am Samstag von den 13.497 Fans mit lautem Applaus begrüßt, wie Tuchel, der aber ein wenig zurückhaltender wirkte.

Als die Mainzer Version der Liverpooler Vereinshymne "You'll never walk alone" durch das Stadion dröhnte, stand Klopp, den Fanschal über seinen Kopf haltend, auf dem Rasen und sang laut mit. "Das hat unheimlich viel Spaß gemacht", sagte Klopp, der zahlreiche alte Freunde getroffen hatte.

Noveski hatte zwei Jahre nach seinem Karriereende viele alte Weggefährten eingeladen. Auf dem Rasen standen viele große Namen der Mainzer Vereinsgeschichte. Die meisten seiner 255 Bundesliga-Partien hatte Noveski unter Klopp und Tuchel bestritten.

"Vielen, vielen Dank an alle, die gekommen sind", sagte der Abwehrspieler, der sich beim launigen 10:6 (2:3) von Klopps "Team Mainz 05" gegen Tuchels "Team Nikolce" zweimal in die Torschützenliste eintragen konnte: "Ich glaube das, was uns immer geprägt hat, war Teamgeist und Zusammenhalt. Und das wurde heute bewiesen."

(sid)
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