Sandhausens US-Stürmer Wooten vor Debüt im Klinsmann-Team

Washington · Diese Testspiele kommen Jürgen Klinsmann gerade recht. Knapp fünf Wochen vor dem wichtigen Entscheidungsmatch gegen Mexiko um das Ticket zum Confed Cup 2017 spielt seine US-Nationalmannschaft gegen Peru und Brasilien. Erstmals dabei ist ein Stürmer aus Sandhausen.

 Sandhausen Andrew Wooten soll auch für das US-Team Tore schießen.

Sandhausen Andrew Wooten soll auch für das US-Team Tore schießen.

Foto: dpa

Ein Zweitliga-Stürmer soll Amerikas strauchelnde Kicker aus der Krise schießen. In den beiden Testspielen gegen Peru an diesem Freitag und gegen Rekordweltmeister Brasilien am kommenden Dienstag setzt US-Coach Jürgen Klinsmann auf Andrew Wooten. Der Torjäger vom SV Sandhausen konnte sich mit fünf Treffern in fünf Zweitliga-Spielen erstmals für die Nationalmannschaft empfehlen. "Wir haben ihn seit mehr als zwei Jahren beobachtet, mögen seine Dynamik und sein Näschen für Tore. Er hat derzeit einen Lauf und sich diese Chance verdient", sagt Klinsmann.

Bis vor drei Jahren spielte Wooten noch in der Regionalliga für die Reserve des 1. FC Kaiserslautern. Bei den Profis konnte er sich nicht durchsetzen, weshalb er im Vorjahr nach Sandhausen wechselte. Der Durchbruch gelang aber erst in dieser Saison.

Das blieb auch Klinsmann nicht verborgen. Der Schwabe steht nach dem enttäuschenden vierten Platz beim Gold Cup im Juli mit seinem Team unter Druck. Am 10. Oktober kommt es im Rose Bowl Stadium von Pasadena/Kalifornien zum Gigantengipfel der beiden Concacaf-Größen USA und Mexiko. Es geht um das Ticket zum Confederations Cup 2017 in Russland.

Den Showdown mit dem Erzrivalen haben sich die US-Fußballer selbst zuzuschreiben. Hätten sie ihren 2013 gewonnenen Titel bei der amerikanischen Kontinentalmeisterschaft verteidigt, wären sie für das WM-Test-Turnier qualifiziert gewesen. Doch die USA scheiterten im Halbfinale an Winfried Schäfers Jamaikanern und beendeten das Turnier als Vierter und somit mit dem schlechtesten Ergebnis seit 2000.
Mexiko siegte und will dem Klinsmann-Team im Entscheidungsspiel erneut das Nachsehen geben.

Die Freundschaftsspiele gegen Peru und Brasilien haben für die US-Kicker daher einen hohen Stellenwert. "Jetzt ist nicht mehr die Zeit, geduldig zu sein, sondern einen starken Eindruck zu hinterlassen. Jeder Spieler kann beweisen, dass er es verdient, in einem Monat dabei zu sein", betont Klinsmann. Er weist immer wieder darauf hin, dass jeder sich über die Situation im Klaren sein müsse, in der man sich aufgrund der Gold Cup-Blamage befinde.

Um den Konkurrenzkampf zu erhöhen, hat der Schwabe erstmals seit der WM wieder Torwart Tim Howard berufen. Auch der ehemalige Schalker Jermaine Jones gehört zum Aufgebot. Aus der Bundesliga sind John Brooks (Hertha BSC), Alfredo Morales (FC Ingolstadt) sowie der Neu-Bremer Aron Johansson dabei. Hinzu kommt mit Bobby Wood von Union Berlin ein weiterer Zweitliga-Spieler, der bei den überraschenden Testspiel-Siegen im Juni gegen die Niederlande (4:3) sowie Weltmeister Deutschland (2:1) jeweils den Siegtreffer erzielt hatte.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort