Vier Tore in zwei Spielen Petersen macht Primus Freiburg glücklich

Nils Petersen war erneut der Matchwinner für Zweitliga-Tabellenführer SC Freiburg. Der Stürmer hat nach zwei Spieltagen bereits vier Treffer auf dem Konto - und er ist eine ehrliche Haut.

 Nils Petersen war auch gegen 1860 der Matchwinner und traf wieder per Elfmeter.

Nils Petersen war auch gegen 1860 der Matchwinner und traf wieder per Elfmeter.

Foto: dpa, pse hpl

Vier Tore in zwei Spielen - und das nötige Glück: Dank der Vollstrecker-Qualitäten von Nils Petersen hat der SC Freiburg seine Tabellenführung in der 2. Liga verteidigt und die Weichen früh auf direkten Wiederaufstieg gestellt. Allerdings wusste Matchwinner Petersen ganz genau, dass er beim 1:0 (0:0) der Breisgauer bei 1860 München auch das Glück des Tüchtigen hatte.

Nachdem der einstige Bayern-Profi per Foulelfmeter (75.) und mit seinem vierten Saisontreffer (3 davon Strafstöße) die Führung der Freiburger erzielt hatte, sprang ihm kurz vor Schluss der Ball im eigenen Strafraum an die Hand. Der Pfiff von Referee Guido Winkmann blieb aus. "Den Elfmeter kann man geben. Die Arme sind oben. Gott sei Dank hat Winkmann das nicht gesehen", sagte Petersen, der bereits am ersten Spieltag beim Kantersieg des Sportclubs gegen den 1. FC Nürnberg (6:3) mit einem Dreierpack überzeugt hatte.

Erster Verfolger von Freiburg ist nach dem Wochenende der punktgleiche VfL Bochum (ebenfalls 6 Zähler), der das Revierderby gegen den MSV Duisburg hochverdient mit 3:0 (0:0) gewann und seinem Trainer Gertjan Verbeek zum 53. Geburtstag das passende Geschenk bescherte. "Ich bin stolz auf die Jungs, dass sie schon so gut drauf sind", sagte Verbeek.

Mit einem Erfolg im Montagsspiel (20.15 Uhr/Sport1) könnte entweder RB Leipzig oder die SpVgg Greuther Fürth (beide 3 Zähler) zum Führungs-Duo aufschließen. Bundesliga-Absteiger SC Paderborn verbuchte beim 2:1 (0:1) bei Fortuna Düsseldorf den ersten Punktgewinn - ebenso wie Nürnberg (3:2 gegen 1. FC Heidenheim) nach der Schmach in Freiburg.

Der Karlsruher SC indes, in der vergangenen Saison erst in den Relegationsspielen zur Bundesliga gescheitert, ist nach dem 1:2 (1:2) gegen St. Pauli noch ohne Zähler. "Das ist ein klassischer Fehlstart, jetzt müssen wir die Ruhe bewahren", sagte KSC-Keeper Dirk Orlishausen bei Sky. Auch der aufstiegsambitionierte 1. FC Kaiserslautern ließ beim 0:0 gegen Eintracht Braunschweig Federn.

In Freiburg steht insbesondere Petersen im Mittelpunkt, der saisonübergreifend 13 Tore in seinen bislang 14 Punktspielen im SC-Trikot erzielt hat. Der in der vergangenen Winterpause von Werder Bremen ausgeliehene 26-Jährige war trotz des Bundesliga-Abstiegs überraschend im Breisgau geblieben. Dabei sei das "absolute Wohlfühlklima" der entscheidene Faktor gewesen, sagte Petersen bei Sport1: "Die Menschen sind nett, man kann in Ruhe arbeiten, auch wenn man wie wir letztes Jahr im Abstiegskampf war."

Trainer Christian Streich war aber dennoch nicht ganz zufrieden mit der Vorstellung seines Teams in München. "Es hat die glücklichere Mannschaft gewonnen. Wir hatten keine gute Ideen, kein gutes Passspiel. Normalerweise muss man besser spielen, um zu gewinnen", sagte Streich, der viel Lob für den Gegner parat hatte.

1860-Kapitän Christoph Schindler indes brachte die Stimmung bei den noch punktlosen "Löwen" auf den Punkt. "Es ist zum Kotzen, zu sehen, wie die Freiburger vor ihrer Kurve feiern. Wir betreiben die ganze Woche einen Riesen-Aufwand und belohnen uns nicht", haderte Schindler, gab sich aber kämpferisch: "Wir können viel Positives mitnehmen."

Das Chaos um den Rücktritt des Sportdirektors Gerhard Poschner hat die Münchner zumindest nicht noch mehr verunsichert. Die Fans aber leiden weiter: "Als Löwe bist'n armes Schwein", hieß es auf einem Transparent. Als Poschner-Nachfolger soll Ex-Nationalspieler Christian Ziege im Gespräch sein.

(sid)
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