1:0 gegen Karlsruhe RB Leipzig kommt Bundesliga nach dreckigem Sieg näher

Karlsruhe · Der umstrittene Brauseklub RB Leipzig hat durch das 1:0 (0:0) beim Karlsruher SC einen großen Schritt in Richtung Bundesliga gemacht.

Ralf Rangnick – Nationaltrainer in Österreich
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Das ist Ralf Rangnick

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Foto: AFP/GLYN KIRK

Als der Mannschaftsbus um 23.08 Uhr im strömenden Regen den Wildpark diesmal problemlos verließ, war es den Profis von RB Leipzig immer noch schleierhaft, wie sie den Riesenschritt in Richtung Fußball-Bundesliga geschafft hatten. "Wie wir gewonnen haben, wissen wir selbst nicht", gab Mittelfeldspieler Diego Demme nach dem mehr als schmeichelhaften 1:0 (0:0) beim Karlsruher SC zu: "Das war sicher kein gutes Spiel von uns."

Doch so glücklich der Sieg des umstrittenen Brauseklubs am vorletzten Hinrunden-Spieltag auch war, die drei Punkte in ihrer 50. Zweitligapartie bringen die Sachsen der Eliteklasse ein großes Stück näher. RB liegt punktgleich mit Spitzenreiter SC Freiburg (beide 32) auf dem zweiten Tabellenplatz, kann noch Herbstmeister werden und hat den Abstand zum Dritten FC St. Pauli auf sechs Punkte ausgebaut.

Karlsruhe - Leipzig
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"Es ist noch ein langer Weg bis zum Aufstieg. Aber wenn wir so ein Spiel trotz unserer nicht gerade guten Leistung gewinnen, dann ist das ein 'Big Point'", sagte Demme nach dem Spiel vor 15.575 Zuschauern, das Marcel Sabitzer mit seinem Treffer (70.) zugunsten der auswärts noch ungeschlagenen Leipziger entschieden hatte.

Dass der Schuss des Österreichers nur im KSC-Tor landen konnte, weil er abgefälscht war, passte ins Bild. Leipzig hatte an diesem Abend das Glück gepachtet. Zunächst übersah Schiedsrichter Robert Hartmann (Wangen) ein Handspiel von RB-Innenverteidiger Marvin Compper im Strafraum (8.), dann hielt Leipzigs Torwart Fabio Coltorti einen Foulelfmeter von Dimitris Diamantakos (57.). Und in der Nachspielzeit brachte KSC-Stürmer Erwin Hoffer den Ball völlig freistehend nicht im RB-Tor unter.

"Alles war angerichtet für einen dreckigen Sieg - und im Endeffekt ist es so gekommen", sagte Sabitzer: "Der Erfolg war glücklich. Darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Auch bei meinem Tor habe ich einfach mal auf gut Glück geschossen. Unsere Leistung war sicher nicht optimal."

Das gestand auch Ralf Rangnick ein. "Diesen Erfolg müssen wir in die Rubrik glücklicher Arbeitssieg einordnen", sagte der Coach, der während der Partie immer wieder kopfschüttelnd durch den Matsch an der Seitenlinie gestapft war: "Wir müssen uns steigern, wenn wir in den drei ausstehenden Spielen des Jahres noch Punkte holen wollen."

Obwohl Rangnick mit dem Auftritt seiner Schützlinge nicht einverstanden war, konnte der Coach diesmal immerhin mit den Begleitumständen der Partie zufrieden sein. Mehr als die üblichen Parolen und Transparente der Fans während des Spiels gegen den ungeliebten Klub von Milliardär Dietrich Mateschitz und seinen Trainer gab es diesmal nicht.

Das war bei der zurückliegenden Begegnung der beiden Vereine im März (0:0) noch ganz anders gewesen. Damals hatten Chaoten unter anderem die Abfahrt des Leipziger Teambusses blockiert und das Auto Rangnicks mit Farbbeuteln beworfen.

(areh/sid)
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