RB Leipzig Mintzlaff hört freiwillig als Fußballchef auf

Leipzig · Es passierte still und leise. Jetzt kommt raus, dass RB Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff gar nicht mehr der globale Fußballchef von Red Bull ist. Ein weiterer Teil des "Entflechtungsprozesses" – auf dem Weg in die Champions League.

 Oliver Mintzlaff (l.) jubelt mit Leipzig-Trainer Ralph Hasenhüttl und Sportdirektor Ralf Rangnick über den Sieg gegen Leverkusen.

Oliver Mintzlaff (l.) jubelt mit Leipzig-Trainer Ralph Hasenhüttl und Sportdirektor Ralf Rangnick über den Sieg gegen Leverkusen.

Foto: afp

Es passierte still und leise. Jetzt kommt raus, dass RB Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff gar nicht mehr der globale Fußballchef von Red Bull ist. Ein weiterer Teil des "Entflechtungsprozesses" — auf dem Weg in die Champions League.

Das letzte öffentliche Geschmäckle auf dem Weg in die Champions League ist aus Sicht von RB Leipzig auch noch beseitigt. Am Montag bestätigte der souveräne Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga, dass Geschäftsführer Oliver Mintzlaff schon seit geraumer Zeit nicht mehr Head of Global Soccer von Red Bull ist.

"Dieser Schritt war seit Langem geplant und ist die logische Folge aus den wachsenden Aufgaben und Herausforderungen bei RB Leipzig", teilte der Verein mit. Zuvor hatten die "Bild" und der "Kicker" darüber berichtet.

Der 41-Jährige habe diese Tätigkeit aus freien Stücken beendet. Der Verein hob auch hervor, dass dies nicht wegen der möglichen Verquickungen mit Red Bull Salzburg bei einer gleichzeitigen Teilnahme beider Mannschaften am internationalen Wettbewerb passiert sei. Schon Ende März hatte Mintzlaff selbst betont, dass er nicht nachvollziehen könne, dass eine denkbare Auslosung von Leipzig und Salzburg in eine Gruppe bei manchem ein Geschmäckle hervorrufen könnte.

Die Salzburger, bei denen Red Bull längst nur noch Hauptsponsor ist, führen die österreichische erste Liga mit zwölf Punkten Vorsprung an und sind auf dem Weg in die Qualifikation zur europäischen Meisterklasse. RB würde als Bundesliga-Zweiter direkt einziehen. Nach der Englischen Neun-Punkte-Woche hat der Liga-Neuling acht Punkte Vorsprung auf den Qualifikationsrang zur Champions League.

Mehrfach beteuerten die Leipziger bereits, dass sie ihre Hausaufgaben gemacht hätten und ohne Sorgen der Zulassung durch die Europäische Fußball-Union (Uefa) entgegen sehen würden, wenn die sportliche Qualifikation geschafft ist. In den letzten Jahren habe "ein Entflechtungsprozess stattgefunden", hatte Mintzlaff erklärt.

Dazu gehört, dass Ralf Rangnick seit Sommer 2015, als der Aufstieg in die erste Liga feststand, nicht mehr Sportdirektor in Leipzig und Salzburg ist. Den Job beim Heimatverein von Red Bull beendete Rangnick, seitdem kümmert sich der 58-Jährige nur noch um Leipzig.

Dass auch dies nötig war, um die beiden Vereine sportrechtlich als getrennt voneinander anzusehen, wusste auch Mintzlaff. Rangnick habe seine Doppelfunktion auch mit dem Wissen beendet, "dass man hier irgendwann mal, sicherlich nicht so schnell wie es jetzt möglicherweise der Fall sein wird, europäisch spielt". Denn an einer internationalen Teilnahme der Salzburger bestanden weniger Zweifel: In den vergangenen zehn Spielzeiten wurde RB Salzburg siebenmal Meister und dreimal Zweiter. Bis in die Champions League schafften es die Salzburger allerdings nicht in der Zeit.

(dpa)
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