U21 im Fokus der Klubs Kimmich und Co.: Hrubeschs "Juwelen" kosten Millionen

Deutschlands U21-Nationalspieler haben sich schon vor der EM in Tschechien einen beachtlichen Marktwerk erspielt. Einige wechselten in diesem Sommer für erstaunliche Ablösesummen.

U21-Nationalmannschaft erreicht dank 1:1 gegen Tschechien das Halbfinale
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Deutschland erreicht dank 1:1 gegen Tschechien das Halbfinale

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Begabt, begehrt und deshalb schon recht teuer: Die deutschen U21-Nationalspieler haben bei der EM in Tschechien nicht nur durch ihren Halbfinal-Einzug und die Qualifikation für Olympia 2016 ihr Talent und ihren Marktwert von insgesamt 164,5 Millionen Euro (Quelle: transfermarkt.de) unter Beweis gestellt. Für einige Akteure wurden in der aktuellen Wechselperiode schon beachtlich hohe Millionen-Beträge aufgerufen.

So verkündete Schalke 04 am Dienstag voller Stolz die Verpflichtung des von mehreren Vereinen heiß umworbenen Mainzers Johannes Geis (21). Die Ablösesumme soll - je nach Quelle - zwischen zehn und zwölf Millionen Euro liegen. In den bisherigen drei EM-Spielen kam der Sechser jedoch nur 13 Minuten zum Einsatz. Schon im Januar machte Meister Bayern München mit Joshua Kimmich (20) alles klar und ließ sich die Verpflichtung des Mittelfeldspielers von RB Leipzig geschätzte acht Millionen Euro kosten.

"Die Bayern können sich jeden Sechser der Welt kaufen. Wenn sie dann mich möchten, ist das eine große Auszeichnung", sagte Kimmich, unterschrieb beim Rekordtitelträger einen Fünfjahresvertrag und kündigte selbstbewusst Weltmeister Bastian Schweinsteiger den Kampf um die Position vor der Abwehrkette an.

Darüber hinaus steht Felix Klaus vor dem Wechsel vom Bundesliga-Absteiger SC Freiburg zu Hannover 96 (für voraussichtlich 3,5 Mio. Ablöse), während der Transfer von Abwehrspieler Dominique Heintz (1,5 Mio.) vom Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern zum 1. FC Köln bereits feststeht. Auch bei diesen beiden spielte bei ihren Entscheidungen die Chance auf Einsatzzeiten für den nächsten Karriereschritt die größte Rolle.

U21-EM: Der Kader des DFB für das Turnier in Tschechien
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Der deutsche Kader für Tschechien

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Als ernüchterndes Beispiel steht Weltmeister Matthias Ginter, der nach seinem Wechsel von Freiburg zu Borussia Dortmund überwiegend auf der Bank schmorte, aber vor einem Jahr immerhin zehn Millionen Euro kostete. Champions-League-Gewinner Marc-Andre ter Stegen (Ablöse zwölf Millionen Euro) vom FC Barcelona schlägt mit einem Marktwert von 15 Millionen und Kapitän Kevin Volland von 1899 Hoffenheim sogar mit 20 Millionen Euro zu Buche. Stolze 15 Millionen sind zum Beispiel für den Schalker Max Meyer notiert.

Ter Stegen und Volland, der vor dem Turnierstart seinen Vertrag bei den Kraichgauern vorzeitig um zwei Jahre bis 2019 verlängerte, dürften folglich nicht mehr auf den Wunschlisten der insgesamt 122 Klubs und Organisationen stehen, die bei der EM als Scouts offiziell akkreditiert sind. Unter ihnen sind natürlich auch die Spione der englischen Top-Adressen Manchester United und FC Arsenal, Klub des deutschen Stürmers Serge Gnabry.

U21: "Mit zitternden Beinen ins Halbfinale" - Pressestimmen
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Deutschland - Tschechien: Pressestimmen

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DFB-Sportdirektor Hansi Flick merkte kritisch an: "Ich weiß nicht, ob das in England so gut für die jungen Talente ist, wenn so viel Geld zur Verfügung steht und die besten Spieler der Welt gekauft werden."

Diese Erfahrung musste auch Stürmer Gnabry machen, wenngleich ihn in der vergangenen Saison eine langwierige Verletzung zurückwarf. "Die U21-EM ist eines der wichtigsten Turniere der UEFA. Es ist klar, dass ich diese Chance nutzen möchte", erklärte der 19-Jährige.

Gnabry und auch andere DFB-Talente dürfen weiter hoffen. Denn noch ist die Spielerbörse in Tschechien nicht geschlossen. Ein Einzug ins Endspiel oder sogar der zweite Titelgewinn nach 2009 dürfte den deutsche Nachwuchs noch mehr in den Fokus rücken.

(sid)
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