Anschläge in Paris DFB-Team verlässt Stade de France um 2.15 Uhr

Paris · Die deutsche Nationalmannschaft hat erst am frühen Samstagmorgen gegen 2.15 Uhr schwer bewacht von französischen Sicherheitskräften das Stade de France im Pariser Vorort St. Denis verlassen. Spieler und Betreuerstab wurden in mehreren Kleinbussen ins weiträumig abgesperrte Mannschafts-Hotel Molitor in der Nähe von Roland Garros in der französischen Hauptstadt eskortiert.

Die Spieler hatten noch über drei Stunden im Stadion ausgeharrt.

Die Spieler hatten noch über drei Stunden im Stadion ausgeharrt.

Foto: dpa, lus cul

Anmerkung der Redaktion: Die Meldung von der Abfahrt der Nationalmannschaft in Kleinbussen hat sich am Morgen als Fehlinformation erwiesen — offenbar, um abzulenken und die Delegation zu schützen. Sie verbrachte die Nacht in Wirklichkeit im Stadion und wurde von dort direkt zum Flughafen eskortiert, von wo sie gegen 9 Uhr in Richtung Frankfurt am Main startete.

Nach bislang noch inoffiziellen Angaben befürchteten die französischen Behörden nach den Terroranschlägen am Freitagabend in Paris ein weiteres Attentat auf die deutsche Mannschaft. Auch aus diesem Grund wurde der Mannschaftsbus für die Abreise nicht genutzt.

Klassiker gegen die Niederlande auf der Kippe

Angeblich wird die deutsche Delegation bereits am Samstagvormittag aus Paris abreisen, nachdem zunächst ein Aufenthalt bis Sonntagvormittag geplant war. Ob das letzte Länderspiel des Jahres am Dienstag in Hannover gegen die Niederlande stattfindet, ist noch unklar.

Angesichts der Ereignisse von Freitag wird vonseiten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) offenbar eine Absage des Klassikers in Erwägung gezogen. Auch die Mannschaft soll sich gegen eine Austragung des Spiels ausgesprochen haben.

Die DFB-Elf, die nach der 0:2-Niederlage gegen die Equipe tricolore aus Sicherheitsgründen noch über drei Stunden in den Katakomben des EM-Finalstadions ausharren musste, war bereits am Vormittag des Spieltages aufgeschreckt worden. Nach einer Bombendrohung war das Team-Quartier evakuiert und anschließend mit Spürhunden gründlich durchsucht worden. Erst nach mehreren Stunden kam die Entwarnung und der DFB-Tross konnte in seine Unterkunft zurückkehren.

(areh/sid)
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