Nationalmannschafts-Manager Bierhoff erlaubt sich Scherz auf Kosten des HSV

Hamburg · Die deutsche Nationalmannschaft und das Hamburger Fußball-Publikum - das war in der Vergangenheit nicht immer eine große Liebe. Beim WM-Qualifikationsspiel hofft Teammanager Oliver Bierhoff auf einen netteren Empfang – tappt aber selbst ins Fettnäpfchen.

Oliver Bierhoff – Europameister, Milan-Stürmer, Ex-DFB-Geschäftsführer
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Das ist Oliver Bierhoff

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Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die deutsche Nationalmannschaft und das Hamburger Fußball-Publikum - das war in der Vergangenheit nicht immer eine große Liebe. Beim WM-Qualifikationsspiel hofft Teammanager Oliver Bierhoff auf einen netteren Empfang — tappt aber selbst ins Fettnäpfchen.

"Ich hoffe auf eine gute Stimmung", sagte Bierhoff vor dem neuen Hamburger Auftritt: "Vielleicht hilft es uns, dass die Zuschauer nicht ganz so verwöhnt sind vom HSV, dass sie sich auf unsere gute Leistung freuen können." Auch wenn nicht abzustreiten ist, dass die HSV-Fans zuletzt viel Leidensfähigkeit brauchten, kam der Scherz auf Kosten des Vereins nicht gut an. Bei Twitter reagieren einige Anhänger des Klubs gereizt.

Vielleicht nicht die besten Voraussetzungen, um das Hamburger Publikum wieder mit der Nationalmannschaft zu versöhnen. In Erinnerung ist noch das Pfeifkonzert im Oktober 2005 beim 1:0 gegen China. Dabei war die DFB-Elf nach einer 1:2-Niederlage zuvor in der Türkei noch von 10.000 Fans bei einem öffentlichen Training in Hamburg bejubelt worden.

Auch beim Freundschaftsspiel 2014 hatte es Unmut gegeben bei den Fans. Bundestrainer Joachim Löw machte den Test gegen Polen unmittelbar vor der WM zum Debütanteball mit gleich zwölf Neulingen. Die großen Stars fehlten beim 0:0. Mit einem Durchschnittsalter von 21,45 Jahren stand die jüngste Mannschaft in der deutschen Länderspiel-Geschichte auf dem Rasen. Nur 37 569 Zuschauer waren gekommen. Dieses Mal dürfte das Volksparkstadion ausverkauft sein. Bis Mittwoch waren 49 000 der 50 400 Tickets abgesetzt.

2007 gewann Deutschland in der EM-Qualifikation durch ein Eigentor des Gegners mühevoll 2:1 gegen die Slowakei. Zwei Jahre später sahen die Hamburger Zuschauer in der WM-Ausscheidung ein enttäuschendes 1:1 gegen Finnland. Es ging aber auch anders: 2011 fertigte das DFB-Team die Niederlande in einem Freundschaftsspiel in Hamburg mit 3:0 ab. Acht Spieler aus dem aktuellen DFB-Kader waren damals schon dabei.

"Es gab in Hamburg hier und da auch Pfiffe. Es liegt an uns, die Zuschauer von Anfang an mitzunehmen", sagte Bierhoff. Sein erster Schritt dürfte aber wohl ins Leere laufen.

(areh/dpa)
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