"Einen Poldi gibt es nur einmal" Podolski ist stolz darauf, dass er sich treu geblieben ist

Berlin · Weltmeister Lukas Podolski sieht nach seinem Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft keinen Spieler, der seine Nachfolge antreten wird.

Reaktionen zum Rücktritt von Podolski
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Foto: dpa, mb

"Einen Poldi gibt es nur einmal", sagte der 31-Jährige im "Bild"-Interview grinsend, "ich bin stolz darauf, dass ich mir immer treu geblieben bin. Ich habe das geschafft, wovon Millionen Kinder träumen."

Er habe mehr erreicht, "als ich mir je erträumt habe", so der Profi von Galatasaray Istanbul, der aufgrund eines Außenbandrisses im Sprunggelenk vier bis fünf Wochen pausieren muss. Deshalb kann er auch nicht zusammen mit Bastian Schweinsteiger am 31. August in Mönchengladbach gegen Finnland sein Abschiedsspiel bestreiten.

Beiden verdienten Weltmeistern war von Bundestrainer Joachim Löw jeweils ein Abschiedsspiel zugesagt worden. "Grandios, dass ich nochmal ein Länderspiel für Deutschland machen darf. Die Idee ist in Telefonaten mit Jogi Löw und Oliver Bierhoff (Nationalmannschaftsmanager, d.Red.) entstanden", äußerte Podolski. Es sei ihm extrem wichtig, "mich persönlich von den Fans, dem Team hinter dem Team sowie dem Trainerteam zu verabschieden".

Das Nationalteam wird Podolski vermissen. "Wenn ich demnächst vor dem Fernseher sitze, dann wird mir das sehr fehlen. Ich kenne das ja nur von den seltenen Fällen, als ich verletzt war", sagte er dem Express. Die Entscheidung, nicht mehr in der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) weiterzumachen, "war schließlich meine Entscheidung", so der Ex-Kölner und -Münchner.

Verärgert ist Podolski, dass es in den zwölf Jahren als Nationalspieler nur zum WM-Triumph in Brasilien 2014 gelangt hat, vor allem bei der EURO 2016 war mehr drin: "Den jetzigen Titel in Frankreich haben wir verschenkt. Wir waren die beste Mannschaft, und alle hatten Schiss vor uns. Selbst die Franzosen haben mit ihrer Qualität gegen uns nur verteidigt. Wenn man sieht, wer den Titel geholt hat (Portugal, d.Red.), dann ist das traurig."

Podolski will Karriere in Polen ausklingen lassen

Seine Karriere will Podolski möglicherweise in seinem Geburtsland Polen ausklingen lassen. "Für mich ist es zum Beispiel nach wie vor eine Option, dass ich zum Ende meiner Karriere noch einmal in Polen spiele, bei Gornik Zabrze, 'meinem' Verein in Polen", sagte der 31-Jährige. Der Angreifer wurde am 4. Juni 1985 im polnischen Gleiwitz geboren.

Noch kommt ein Wechsel nach Polen aber nicht in Frage. "Ich bin noch kein Fußball-Opa. Im Vereinsfußball habe ich noch viele Jahre vor mir und auch große Ambitionen. Ich bin erst 31, ich fühle mich jung und fit. Und ich habe nach wie vor richtig Bock auf diesen Sport", sagte Podolski, dessen Vertrag bei Galatasaray noch zwei Jahre läuft. "In dieser Zeit will ich möglichst viel gewinnen. Und danach wird man sehen, was passiert", betonte er.

(old/sid)
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